Madrid – Ein Sahara-Sandsturm hat die Kanarischen Inseln weiter im Griff. Nachdem am Wochenende der Luftverkehr erheblich beeinträchtigt war und vorübergehend alle Flughäfen der zu Spanien gehörenden Inseln geschlossen wurden, fiel am Montag für alle Schüler der Unterricht aus. Auf Gran Canaria wurden die geplanten Karnevalfeiern abgesagt.

Menschen wappnen sich mit kreativen Masken gegen den Sandsturm.
Foto: EPA/RAMON DE LA ROCHA

Auf Lanzarote, Fuerteventura und im Norden von Teneriffa herrschte wegen heftiger Winde weiter Alarmstufe Gelb. "So etwas haben wir seit 40 Jahren nicht mehr erlebt", sagte Kanaren-Präsident Angel Victor Torres im spanischen Fernsehen.

Die Flughäfen der Inseln hätten zwar mittlerweile den Betrieb wieder aufgenommen, jedoch gebe es weiterhin Beeinträchtigungen, teilte der Airport-Betreiber Aena auf Twitter mit. Passagiere wurden gebeten, sich an ihre Fluglinien zu wenden, um nähere Informationen zu erhalten.

Sturmböen mit Geschwindigkeiten von mehr als 150 Kilometern pro Stunde wurden gemessen.
Foto: EPA/RAMON DE LA ROCHA

Am Wochenende waren auf den Inseln, die im Atlantik vor der Westküste Afrikas liegen, Sturmböen mit Geschwindigkeiten von mehr als 150 Kilometern pro Stunde gemessen worden. Diese waren zu Wochenbeginn aber deutlich abgeflaut. "Am Sonntag gab es hier Riesenwellen, und die meisten Straßen waren wegen des Sturms gesperrt", sagte eine deutsche Touristin aus Heinsberg, die auf der Insel La Palma Urlaub macht. "Das Meer hat sich jetzt beruhigt, aber es ist immer noch alles voller Staub." Vielen Menschen falle das Atmen schwer.

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Ein Satellitenbild der NASA zeigt den Sandsturm.
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Das Wetterphänomen heißt "Calima". Dabei wird feiner Sand aus der Sahara-Wüste vom heißen Wind über das Meer bis zu den Kanaren getragen. Durch den feinen Sand, der überall in der Luft liegt, ist die Sichtweite stark begrenzt. (APA, 24.2.2020)