Moon Studios
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DER STANDARD durfte das Jump-&-Run-Spiel im Vorfeld der Veröffentlichung anspielen.
DER STANDARD

Es gibt sie immer wieder, diese Momente, in denen einem das Licht aufgeht. Bei Ori and the Will of the Wisps ist von Spielern erneut viel Geschick und Hirnschmalz gefragt. Das Metroidvania der österreichischen Spieleschmiede Moon Studios ist der Nachfolger von Ori and the Blind Forest. Wie Studiochef Thomas Mahler bereits dem STANDARD erzählt hatte, wurde dabei auf Evolution statt Revolution gesetzt. Damit hat er ins Schwarze getroffen, wie DER STANDARD bei einem Preview-Event erfahren konnte.

Ori gegen den Rest des Waldes

Rund drei Stunden wurde das Jump-'n'-Run ausprobiert. Protagonist ist erneut Schutzgeist Ori, der in den Anfängen des Spiels noch recht unbeholfen ist. Gefinkelte Sprünge und Attacken sind nötig, um in dieser wunderschön gestalteten Zeichentrickwelt voranzukommen und zu überleben. Ori muss wieder einmal seinen Freunden im Wald aus der Patsche helfen. Unterschiedliche Gegner stellen sich ihm dabei in den Weg. Sie alle sind mehr oder weniger schwieriger zu bezwingen und haben unterschiedliche Angriffsmöglichkeiten.

Spielgeschehen mit Boni steuern

Die Spielwelt von Ori and the Will of the Wisps ist recht frei zu entdecken. Allerdings stößt man immer wieder auf schier unüberwindbare Hürden. Der Clou dabei ist, dass man im Spielverlauf ständig neue Fähigkeiten freischaltet und dann auch dort weiterkommt, wo es vorher nicht möglich war. Neben den Skills gibt es nun zusätzlich Boni, die freispielbar sind. So bleibt Ori etwa an Hindernissen kleben oder hält mehr aus. Diese Boni können jederzeit ausgetauscht werden, sodass man sich sein Spielverhalten nach den eigenen Bedürfnissen zusammenstellen kann.

Keine einfache Sache

Ori and the Will of the Wisps ist weiterhin kein einfaches Spiel. Häufig ist man mit Spielsituationen konfrontiert, bei denen man durchaus mehrere Versuche durchgehen muss. Präzision und auch Denkübungen sind regelmäßig gefragt. Immerhin kann Ori – zumindest im getesteten "Normal"-Schwierigkeitsgrad – nicht dauerhaft sterben, sondern startet bei jedem Tod erneut im gleichen Segment. Bosskämpfe gibt es auch, und die haben es durchaus in sich. Ein Cuphead ist das Spiel zwar nicht, aber durchaus herausfordernd.

Ein spielerisches Kunstwerk

Zuletzt hat Moon Studios auch auf den audiovisuellen Stärken aufgebaut. Der Soundtrack wurde erneut von Gareth Coker komponiert, der bereits bei Blind Forest für eine herausragende musikalische Untermalung gesorgt hatte. Auch bei Will of the Wisps ist der Soundtrack gepaart mit der stimmungsvollen Zeichentrickwelt ein Erlebnis. Man wird in eine atmosphärische Welt entführt, die trotz der allgegenwärtigen Melancholie einen gewissen Reiz mit sich bringt.

Vorab-Fazit

Bereits die ersten drei Stunden in Ori and the Will of the Wisps haben gezeigt, dass Moon Studios auf den Stärken des ersten Teils aufgebaut und sich nicht auf den Lorbeeren ausgeruht hat. Das verträumte Metroidvania wurde da und dort weiterentwickelt. Das Kampfsystem fällt knackiger als noch beim Vorgänger aus, außerdem sind die auswählbaren Boni-Effekte eine gelungene Neuerung und erhöhen auch den Wiederspielwert. Große Innovationen sucht man wohl vergebens, dafür dürfte das Spiel erneut ein audiovisuelles und auch spielerisches Highlight werden. (Daniel Koller, 26.2.2020)