Bei aktuellen Smartphones ist der Akkutausch nicht mehr so einfach wie noch zu früheren Zeiten.

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Es ist erst wenige Wochen her, da hat sich das EU-Parlament zur Schaffung einheitlicher Vorgaben für Smartphone-Ladekabel entschlossen. Eine Idee, die vor allem bei Apple schlecht angekommen ist, da man mit dem Lightning-Anschluss seit Jahren eigene Wege beschreitet, anstatt sich an den in der Android-Welt vorherrschenden USB-C-Standard zu halten. Nun arbeitet man in den EU-Gremien aber an einem neuen Entwurf, der alle Hersteller gleichermaßen verärgern dürfte.

Akkus wieder austauschbar machen

Die EU-Kommission will die Smartphone-Hersteller zu einem einfachen Akkutausch verpflichten, berichtet die niederländische Zeitung "Het Financieele Dagblad" in Berufung auf interne Dokumente. Während es in früheren Jahren meist recht einfach war, den Akku eines Smartphones auszutauschen, ist dies bei aktuellen Geräten für die Nutzer selbst kaum mehr möglich. Meist sind dafür Spezialwerkzeuge sowie das notwendige Know-how, um das Smartphone dabei nicht zu beschädigen, vonnöten.

Konkrete Details dazu, wie die Vorschrift aussehen wird, gibt es zwar noch nicht. Das Ganze soll aber Teil einer größeren Kampagne der EU-Kommission werden, in deren Fokus die Themen nachhaltige Produktion sowie Recycling stehen sollen. Ganz generell soll die Reparierbarkeit von Smartphones vereinfacht werden, dies einerseits über Vorschriften für die Hardwarehersteller, aber auch durch die verpflichtende Veröffentlichung entsprechender Anleitungen.

Garantie

Zudem seien auch längere Zeiträume für die Gewährleistung angedacht, heißt es. Dies übrigens nicht bloß in Hinblick auf Hardware, auch für Software will man zunehmend Vorschriften festlegen. Immerhin könne es nicht sein, dass mangelnde Updates dazu führen, dass an sich noch voll funktionsfähige Geräte weggeworfen würden.

Ein weiterer Teil des durchgesickerten Dokuments widmet sich einer anvisierten Recyclingkampagne der EU. Demnach sollen künftig Smartphones, Tablets und Ladegeräte gezielt gesammelt werden. Damit soll garantiert werden, dass sie anständig recycelt werden und vor allem die darin enthaltenen seltenen Erden wieder in den Produktionskreislauf zurückkehren.

Zeitablauf

Da es sich derzeit nur um einen Entwurf handelt, können sich die Pläne natürlich bis zu ihrer Veröffentlichung noch ändern. Laut dem Bericht soll eine Vorstellung der neuen Initiative aber bereits Mitte März erfolgen. (apo, 25.2.2020)