Wien ist die lebenswerteste Stadt der Welt. Das ist zumindest das Ergebnis der jährlichen Mercer-Studie. Betrachtet man die Prognosen, sollen im Jahr 2027 bereits zwei Millionen Menschen in der Stadt leben. Zu den vielen gebürtigen Wienerinnen und Wienern kommen jährlich zahlreiche Zugroaste in die Stadt – und bleiben nicht selten für immer. Die Gründe dafür sind vielfältig: ob wegen des Studiums, eines Jobs, Partnerinnen und Partnern oder einfach der Liebe zur Stadt. Doch so lebenswert diese auch sein mag, dauert es oft eine Zeit, bis man sich in Wien richtig zu Hause fühlt. Das könnte unter anderem an der Größe liegen – in Österreich gibt es keine vergleichbar großen Städte. Eine Umstellung für jene, die aus kleineren Städten aus den Bundesländern oder vom Land kommen. Damit einher geht eine gewisse Anonymität unter den Bewohnerinnen und Bewohnern. Zusätzlich bedarf es oft einer gewissen Zeit, um sich mit dem Wiener Schmäh und Grant anzufreunden.

Welche Momente haben Ihnen Wien nähergebracht?
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Von U-Bahn-Stationen und Grätzln

Doch dann gibt es oft einen Zeitpunkt, an dem man sich plötzlich in Wien zu Hause fühlt. Wenn man beispielsweise nicht mehr mit einem inneren Stadtplan durch die Gegend läuft, sondern sich keine Gedanken mehr über die täglichen Wege macht. Oder wenn man ohne Hilfe genau weiß, bei welchen U-Bahn-Stationen man umsteigen kann. Wenn man sein Grätzl oder vielleicht seine Nachbarn besser kennt. In der neuen Umgebung Freundinnen und Freunde gefunden hat oder in Supermärkten, Kaffeehäusern oder auf der Straße immer wieder bekannte Gesichter sieht. Twitter-Userin "Irina" kann sich an einen Moment erinnern, der sie zumindest sprachlich der Stadt näherbrachte:

Und doch braucht es nicht zwingend diese äußeren Umstände oder Gewohnheiten, um ein Heimatgefühl zu entwickeln. Manchmal tragen andere Faktoren dazu bei, oder aber es kommt der Zeitpunkt, an dem man merkt, Wien zumindest wohntechnisch lieber hinter sich zu lassen. Oder wie war das bei Ihnen?

Wann haben Sie sich in Wien zu Hause gefühlt?

Und wissen Sie noch, warum das so war? Fiel es Ihnen anfangs schwer, sich in der Stadt wohlzufühlen, als Sie hergezogen sind? Oder ist es Ihnen möglicherweise noch nicht gelungen, Wien als Heimat zu betrachten? Warum würden Sie lieber nicht in der Stadt wohnen? (mawa, 27.2.2020)