Sydney – Reisende der Economy-Klasse, die jene beneiden, die auf einem Langstreckenflug ein flaches Bett zur Verfügung haben, bekommen möglicherweise bald eine neue Option: Denn Air New Zealand hat einen Prototyp für Schlafkapseln entwickelt, der Passagieren helfen soll, auch einen 18-Stunden-Flug zu überstehen. Das am Mittwoch vorgestellte Economy-Skynest-Konzept mit sechs Kojen, die denen eines Eisenbahnwaggons oder eines Kapselhotels ähneln, sollen – gegen Aufpreis – mehr Komfort bieten.

Langer Prozess

Die Fluggesellschaft, die im Oktober Flüge von Auckland nach New York, Flugdauer: fast 18 Stunden, starten will, steht jedoch vor der großen Hürde, nicht nur die Wirtschaftlichkeit des neuen Produkts zu verbessern, sondern auch die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. "Trotz der schönen Bilder steht dem Konzept wahrscheinlich ein langwieriger und mühsamer Zertifizierungsprozess bevor", sagte David Flynn, Chefredakteur der Website "Executive Traveller". "Diese Schlafplätze im Eisenbahnstil haben einen gewissen Reiz, obwohl es höchst unwahrscheinlich ist, dass sich Passagiere zum Starten und Landen in diese Kojen schnallen können", sagte er.

Skynest ist eine Wabenkonstruktion mit sechs Betten. Passagiere sollen Zeit in einem der zwei Meter langen und 58 Zentimeter breiten Skynest-Abteile buchen können – zusätzlich zu einem Economy-Sitzplatz.
Air New Zealand

Laut Air New Zealand können Economy-Passagiere Skynest zusätzlich zu ihrem regulären Sitzplatz buchen. Rivale Qantas Airways hatte ähnliche Pläne, lehnte letztendlich aber einen Airbus-Vorschlag ab, Kojen im Frachtraum von A350-Flugzeugen zu platzieren. Sie hätten auf den längsten kommerziellen Flügen der Welt von Sydney nach London eingesetzt werden sollen.

Die endgültige Entscheidung, ob Skynest realisiert werde, will Air New Zealand nächstes Jahr treffen. Zunächst wolle man die Strecke Auckland – New York auf ihre Wirtschaftlichkeit prüfen. (max, 27.2.2020)