Geburten sind seltene Ereignisse in Südkorea, nur 0,92 Kinder bekommt eine Frau im Durchschnitt.
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Seoul – In Südkorea hat die Geburtenrate einen neuen Tiefststand erreicht: Wie die Statistikbehörde des ostasiatischen Landes am Mittwoch mitteilte, kamen in dem Land im vergangenen Jahr nur etwas mehr als 300.000 Kinder zur Welt – 7,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Im zweiten Jahr in Folge bekamen die Südkoreanerinnen damit im Schnitt weniger als ein Kind.

Im internationalen Vergleich ist die Lebenserwartung in Südkorea besonders hoch. In Kombination mit der seit langem niedrigen Geburtenrate ergibt sich daraus eine immer größere demografische Herausforderung für die alternde Gesellschaft des 51 Millionen Einwohner zählenden Landes. Um die Größe einer Bevölkerung dauerhaft stabil zu halten, müssten Frauen im Schnitt 2,1 Kinder bekommen. In Südkorea lag die Quote im vergangenen Jahr jedoch nur noch bei 0,92. Zum Vergleich: In Österreich lag dieser Wert zuletzt bei 1,49 Kindern pro Frau.

Seit 2006 hat die Regierung in Seoul mehr als 180 Billionen Won (136 Milliarden Euro) in Programme investiert, die Frauen zum Kinderkriegen bewegen sollen. Die Behörden gehen jedoch davon aus, dass die Bevölkerung des Landes von derzeit etwas mehr als 51 Millionen bis 2067 auf 39 Millionen Menschen schrumpfen wird. Das Medianalter wird dann voraussichtlich bei 62 Jahren liegen – das bedeutet, dass höchsten 50 Prozent der Bevölkerung jünger als 62 Jahre alt sind und höchstens 50 Prozent älter. (APA, red, 25.2.2020)