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Das Galaxy S20 Ultra (rechts) ist das stärkste der neuen Smartphone-Generation von Samsung.

Foto: STEPHEN LAM / REUTERS

Ein Blick auf die Spezifikationsliste lässt erwarten, dass das Galaxy S20 Ultra eine hervorragende Akkulaufzeit bietet. Mit 5.000 mAh fällt die maximale Ladung bei Samsungs neuestem High-End-Smartphone nämlich äußerst großzügig aus. Ein erster Test zeichnet allerdings nun ein etwas anderes Bild – und zeigt dabei auch gut, wie viel Strom der neue 120-Hz-Modus zusätzlich kostet. Und das ist eine ganze Menge.

Ranking

Im Akkutest von Tom's Guide kommt das Galaxy S20 Ultra im Default-Modus auf eine Akkulaufzeit von 11 Stunden und 58 Minuten. Aktiviert man allerdings die 120-Hz-Darstellung, schrumpft das Benchmark-Ergebnis fast um ein Viertel. Es verbleiben dann nur mehr 9:13 Stunden. Das liegt dann selbst unter dem Wert eines mittlerweile mehr als drei Jahre alten Smartphones wie dem Google Pixel XL, das mit seinem 3.700-mAh-Akku auf 9:42 Stunden kam.

Dieses Ergebnis macht insofern nicht zuletzt deutlich, warum sich Samsung gegen die Default-Aktivierung der 120-Hz-Ansicht entschlossen hat. In diesem Modus muss das Smartphone doppelt so viele Bilder zeichnen, was natürlich den Prozessor und die Grafikeinheit wesentlich stärker belastet. Dafür ist die Darstellung aber gerade beim Scrollen erheblich "weicher". Zudem reagiert das Smartphone auch schneller auf die Touch-Eingaben der User, der zugehörige Sensor des Galaxy S20 Ultra läuft sogar mit 240 Hz.

Alles relativ

Von Haus aus kommt all dies aber wie gesagt gar nicht zum Einsatz. Da verwendet das neue Samsung-Smartphone den 60-Hz-Modus in Kombination mit einer Auflösung von 2.400 x 1.080 Pixel. Auch das ist eine Stromsparmaßnahme, aber eine, die Samsung schon länger verwendet. Optional lässt sich das Display des Geräts nämlich auch mit 3.200 x 1.440 Pixel betreiben. Das gilt allerdings nur für den Betrieb mit 60 Hz, im 120-Hz-Modus ist die Auflösung nämlich auf den niedrigeren Wert beschränkt. Zwar arbeitet Samsung angeblich an der 120-Hz-Darstellung mit voller Auflösung, in Hinblick auf die Akkulaufzeit dürfte diese aber wohl noch einen weiteren merklichen Einbruch mit sich bringen.

Vergleiche

Andere Hersteller wie Google oder Oneplus bieten zwar bei ihren aktuellsten Geräten auch Displays mit höherer Bildwiederholrate, beschränken sich dabei aber auf 90 Hz. Zudem reduziert Google die Frequenz dynamisch, damit nicht unnötig Ressourcen verbraucht werden, wenn sich etwa gerade am Display nichts tut.

Überraschung

Die aktuellen Benchmarkergebnisse überraschen aber noch aus einer anderen Perspektive: Denn auch wenn das Galaxy S20 Ultra im Vergleich zu anderen Top-Smartphones – zumindest im 60-Hz-Modus – sehr gut abschneidet, liegt der Benchmark-Wert doch unter dem des Vorgängers. Das Galaxy S10+ kam noch auf 12:35 Stunden, und das obwohl der Akku mit 4.100 mAh erheblich kleiner war.

Warum dem so ist, darüber lässt sich derzeit nur spekulieren. Ein Faktor ist sicher der etwas größere Bildschirm (6,9 vs. 6,4 Zoll), aber auch der 5G-Support könnte eine Rolle spielen. Immerhin verbrauchen die dafür notwendigen Chips derzeit noch deutlich mehr Strom als LTE-Modems. Und im Benchmark kam dieser Unterschied auch zum Tragen, da das 5G-Netz von T-Mobile USA zur Datenübertragung zum Einsatz kam. (apo, 26.2.2020)