Stefan Lenglinger moderierte kürzlich seine erste "ZiB 20".

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Am 25. Februar tauchte ein neues Gesicht in der Moderation der ORF-Nachrichtensendung "Zeit im Bild" auf. Stefan Lenglinger, der zuvor schon an Sendungen wie "Bürgeranwalt", "Report", "Sommergespräche" und "Magazin 1" mitgewirkt hat, führte erstmals durch die News in der "ZiB 20."

Bei einem Seher stieß die Premiere jedoch auf Ablehnung, da er mit Lenglingers Hautfarbe offenbar nicht einverstanden war. "Warum brauchen wir jetzt einen Afro als Moderator? Damit wir uns langsam an die geplante Masseneinwanderung aus Afrika gewöhnen?", schrieb ein User, bei dem es sich um einen ehemaligen UN-Experten handeln soll.

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Parade und viel Zuspruch

Der "ZiB"-Debütant parierte allerdings souverän. "Freue mich über das inhaltlich konstruktive Feedback!", schrieb er, als er den rassistischen Kommentar teilte. Von seinen Followern und anderen Nutzern erhielten der Beitrag und sein TV-Auftritt viel Zuspruch, wurde rund 300 Mal geteilt und bekam circa 4.100 Likes.

"Direkt blockieren. Super Job gemacht, weiter so!", kommentierte etwa der User "Jack Ormond." ATV-Berufskollege Benedikt Gmeiner fand ebenfalls aufmunternde Worte: "Glückwunsch zur Moderation! Und die Trotteln einfach ignorieren…" Eine Reihe von Usern kündigte an, den Verfasser des bösartigen Kommentars zu blockieren bzw. zu melden.

Auch "Falter"-Chefredakteur Florian Klenk griff die Causa auf. "Man braucht eigentlich gar keine Klarnamenpflicht, um Rassismus und Hass im Netz zu kontern. Die Leute outen sich selbst."

Das Konto des Verfassers ist mittlerweile gelöscht worden. Es ist unklar, ob dies eine Folge der Meldungen war oder der Nutzer selbst Konsequenzen nach dem Backlash auf Twitter gezogen hat. (gpi, 27.2.2020)