45 Minuten lang durfte man im Wutraum vor sich hin wüten.

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Der sogenannte Wutraum in einer Lagerhalle in Floridsdorf ist von der Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22) zugesperrt worden. "Abfälle dürfen nur in behördlich bewilligten Anlagen und von Befugten behandelt werden", wird Leiterin Karin Büchl-Krammerstätter in einem Bericht des "Kurier" vom Donnerstag zitiert.

Im Wutraum kann man seiner Wut freien Lauf lassen und Dinge zertrümmern, wodurch Abfälle entstehen. "Die MA 22 bemängelt, dass wir hier eigentlich Müll entsorgen", sagte der Chef der Betreiberfirma Maxx Entertainment, Dennis Sirbu, im Zeitungsbericht. Seine Firma habe die Auflage bekommen, bei der Behörde eine spezielle Bewilligung für den Wutraum einzuholen. Diese hole man aber nicht ein. Es gibt jetzt ein anderes Unterhaltungsangebot in der Halle.

Verwaltungsstrafe auch für Volkstheater

Nach Ansicht der MA 22 fiel der Wutraum unter das Sammeln und Behandeln von Abfällen. Dafür braucht es eine Genehmigung des Landeshauptmannes, besagt das Abfallwirtschaftsgesetz. Kriterium für eine Genehmigung sind dem Bericht zufolge Kenntnisse über die Abfallbehandlung, die in Wien naturgemäß etwa die MA 48 erfüllt.

Rechtlich ist es "extrem schwierig", einen Wutraum zu führen, räumte die MA-22-Chefin gegenüber dem "Kurier" ein. Wuträume stünden "im Kontrast" zum "Verständnis von Abfallwirtschaft", das die Stadt Wien habe.

Das Wiener Volkstheater hatte das Stück "Die Merowinger" vorigen September ähnlich beworben: Auf dem Areal des Museumsquartiers war ein mobiler Wutraum mit durchsichtigen Wänden aufgestellt worden. Dafür gab es eine Verwaltungsstrafe von der MA 22. (APA, 27.2.2020)