Bei einem Luftangriff auf Idlib wurden 33 türkische Soldaten getötet. Jetzt äußerte die Nato ihre Solidarität mit den Türken.

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Brüssel – Nach der Eskalation des Konflikts zwischen der Türkei und Syrien ist am Freitag der Nordatlantikrat der Nato zu einem Sondertreffen zusammengekommen. Die Türkei habe um dieses Treffen unter Artikel 4 der Nato-Verträge gebeten, teilte das Militärbündnis mit.

Artikel 4 besagt, dass jeder Verbündete jederzeit um Beratungen bitten kann, wenn seiner Meinung nach "die Unversehrtheit des Gebiets, die politische Unabhängigkeit oder die Sicherheit einer der Parteien bedroht ist".

Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte nach dem Treffen, dieses sei "ein deutliches Zeichen der Solidarität mit der Türkei". Diese sei ein geschätzter Verbündeter in der Nato. Die Bündnispartner überprüften regelmäßig, wie sie die Türkei weiter unterstützen könnten. Derzeit hat die Nato Flugabwehrsysteme an der türkischen Grenze zu Syrien stationiert und patrouilliert im türkischen Luftraum.

Über den jüngsten Luftangriff in Nordsyrien sagte Stoltenberg: "Die Alliierten verurteilen die fortgesetzten rücksichtslosen Luftangriffe des syrischen Regimes und Russlands auf die Provinz Idlib." Er rief Syrien und Russland dazu auf, ihre Offensive zu beenden, internationales Recht zu achten und die UN-Bemühungen um eine friedliche Lösung zu unterstützen. "Diese gefährliche Situation muss deeskaliert werden."

Am Donnerstagabend waren bei einem Luftangriff in der Region Idlib mindestens 33 türkische Soldaten getötet und 36 verletzt worden. Ankara machte die syrische Regierung verantwortlich und begann Vergeltungsangriffe.

Sechstes Sondertreffen seit Nato-Gründung

Der Nordatlantikrat ist das wichtigste Entscheidungsgremium der Nato. Er trifft sich in der Regel einmal pro Woche auf Ebene der Botschafter und etwa halbjährlich auf Ebene der Außen- und Verteidigungsminister. Es war das sechste Mal seit der Nato-Gründung 1949, dass Artikel 4 ausgelöst wurde – meistens von der Türkei. (APA, 28.2.2020)