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Kooperation, Kollaboration und Kokreation: Das sind die drei Zauberwörter der Zukunft.

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Wenn nicht alle Wissenschaftsdisziplinen zusammen arbeiten, wenn Unternehmen nicht ihre Grenzen wirklich öffnen für technische, ökologische und soziale Innovationen, wenn Generationen sich nicht zumindest so weit verständigen, dass sie das, was sie wissen und können, zusammenwerfen, dann werden wir keines der großen, uns selbst als Bewohner des Planeten betreffenden Probleme lösen können.

So weit besteht im Diskurs meist Einigkeit – es ist auch nicht besonders schwer, das abzunicken. In der Umsetzung wird’s dann aber schwierig, wenn nicht sogar martialisch. Während sogar die langsamen Tanker – die Ausbildungsstätten – bereits disziplinenübergreifende Studien offerieren und Thinktanks sowie vereinzelt global und national Projekte an übergreifenden Kompetenzen sammeln, was sie kriegen können, steckt es in Unternehmen oft fest, siloartig. Da müssen noch ein paar alte Hürden genommen werden: Oft hat noch jede Abteilung ihre Ziele, ihre Key Performance Indicators, die sie erfüllen muss. Zum Lob der jeweiligen Führungskräfte und eben oft gegen die anderen Abteilungen, aber sicher auf Kosten der drei Ks. Für das Gemeinsame etwas zu tun wird auch nicht sehr oft belohnt, es wird als Bedrohung wahrgenommen.

Digitalisierung ist vielerorts als Missverständnis noch draufgepackt, indem sie nämlich lediglich als Effizienzsteigerung und Prozessoptimierung verstanden wird. Jede Abteilung optimiert sich selbst. Oder sie unterwirft die anderen, durch einen Digitalisierungsvorsprung. Die Finanzen machen das etwa derzeit sehr geschickt, indem sie möglichst viele Kompetenzen eingemeinden. Controlling strebt nach Zentralisierung (siehe Studienergebnisse, Seite 2). Eine aktuelle Umfrage von Change-Berater Konrad Breit ("Management-Echo") belegt: Investitionen in Technologien und Software sind heimischen Firmen wichtig, werden allerdings nicht mit kulturellen Faktoren oder Erfordernissen abgestimmt. Und neue Applikationen sind sehr oft Insellösungen.

Wer da mit Kooperation, Kollaboration und Kokreation daherkommt, ist wohl zukunftsfit, braucht aktuell aber eine sehr große Portion Resilienz. (Karin Bauer, 5.3.2020)