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Eheglück in Zeiten des Coronavirus: Selbst beim Hochzeitsfoto werden in Hongkong die Masken nicht abgenommen.

Foto: Reuters / Tyrone Siu

Es ist der 28. Februar 2021, im Jahr II des Coronavirus. Im Krankenhaus Nord stirbt ein 78-jähriger Wiener an einer Lungenentzündung. Er ist das tausendste Todesopfer des Virus in Österreich, das seit dem Ausbruch in China Millionen Menschen in aller Welt infiziert hat und hunderttausende in Österreich.

Wahrscheinlich sind es noch viel mehr, denn oft zeigt das Virus gar keine Symptome. Aber gerade unter Älteren sind seit Beginn des Winters die Fälle tödlicher Lungenentzündungen deutlich gestiegen. Dafür gibt es weniger Grippekranke: Da noch keine Impfung gegen das Coronavirus entwickelt wurde, ließen sich viel mehr als in früheren Jahren gegen die Influenza impfen.

Der Kampf gegen die Ausbreitung von Sars-CoV-2 wurde in Österreich im Mai 2020 aufgegeben; für eine wirkungsvolle Quarantäne gab es bereits zu viele Infizierte. Die Markteinführung einer Impfung ist noch viele Monate entfernt.

Das Thema sorgt dennoch kaum noch für Schlagzeilen. Das Virus hat sich in die allgemeine Krankheitslandschaft eingefügt – ein Erreger mehr, der sich in der Gesundheits- und Sterbestatistik niederschlägt.

Das Szenario verhindern

Es ist dieses Szenario, dessen Eintreten Regierungen, Behörden und die Zivilgesellschaft in aller Welt in diesen Tagen mit allen Mitteln verhindern wollen. Virologen sind sich einig, dass Sars-CoV-2, das in China von einem Wildtier auf den Menschen übergesprungen sein dürfte, kein besonders gefährlicher Erreger ist.

Die Letalität ist womöglich nicht höher als bei der gewöhnlichen Grippe und sicher niedriger als bei anderen Krankheiten, die die Welt in den vergangenen Jahrzehnten in Angst versetzt haben, sei es Sars, die Schweinegrippe oder Ebola.

Doch gerade der oft harmlose Verlauf macht das Virus tückisch. "Außergewöhnlich an diesem Virus ist, dass es sich sehr gut verbreitet", sagt der Virologe Christoph Steininger von der Med-Uni Wien. "Denn es ist sicher, dass auch Menschen, die keine Symptome zeigen, ansteckend sind."

Wer das Virus in sich trägt, kann wochenlang ohne Beschwerden leben und dutzende Menschen anstecken. Symptomfreie Infizierte, die nichts von der Ansteckung wissen, sind die größten Virenschleudern; und niemand weiß, wie groß diese Gruppe ist. Denn dafür müsste man alle Bewohner der betroffenen Gebieten testen.

Suche nach dem "Patienten null"

Deshalb ist es für die Behörden so wichtig, bei jedem neuen Fall die Infektionsgeschichte zurückzuverfolgen, wo und vor allem bei wem sich die Person angesteckt hat. Ist der "Patient null", wie jetzt im Fall des 72-jährigen Covid-19-Kranken in Wien, unbekannt, schrillen die Alarmsirenen besonders laut. Denn dann könnten mit einem Schlag auch hunderte Menschen angesteckt werden, dann sind alle Eindämmungsmaßnahmen vergebens.

Gesichtsmasken sind allgegenwärtig: Auch in der Chinatown von Mailand.
Foto: La Presse / Claudio Furlan

Der Epidemiologe Marc Lipsitch von der Harvard-Universität warnt im US-Magazin Atlantic, dass in einigen Jahren bis zu 70 Prozent der Menschheit mit Sars-CoV-2 infiziert werden könnten. Das würde selbst bei einer sehr geringen Todesrate Millionen von Menschenleben fordern.

Wenn es jetzt hingegen noch gelingt, die Infektionsketten abzuschneiden, erspart sich die Welt diese Plage. "Einstweilig gibt es noch wenige Erkrankungen, und deshalb könnte man es durch Isolierung und Quarantäne schaffen, die Verbreitung des Virus zu stoppen", sagt Steininger. "Wenn es keine Infizierten mehr gibt, hört auch die Ansteckung auf. Dann ist eine Zone wieder virusfrei."

Deshalb ist die halbe Welt in Aufruhr, werden Ortschaften abgeriegelt, Tausende unter Quarantäne gestellt und unzählige Großveranstaltungen abgesagt. Wo immer das Virus auftritt, sagen die Menschen Reisen ab, hamstern Gesichtsmasken, Desinfektionsmittel und Konserven und schotten sich so weit wie möglich ab.

Industrielle Lieferketten werden unterbrochen, Grenzen weitgehend geschlossen, der Flugverkehr eingestellt. Die Abkehr von der Globalisierung, die selbst Donald Trump bisher nicht erreicht hat, könnte dem kleinstmöglichen Lebewesen der Erde gelingen.

Aber werden alle diese Maßnahmen reichen? Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der Äthiopier Tedros Adhanom Ghebreyesus, gibt sich immer noch optimistisch. "Wir sind in einem Kampf, der gewonnen werden kann, wenn wir das Richtige tun", erklärte er diese Woche.

Hoffnung macht die Entwicklung in China, wo die Zahl der Neuerkrankungen seit Mitte Februar deutlich zurückgegangen ist. Aber der Trend im Rest der Welt ist gegenläufig, und täglich tauchen neue Länder auf der WHO-Liste der von Sars-CoV-2 betroffenen Staaten auf; seit kurzem auch Österreich mit bisher sechs bestätigten Fällen.

Rigorose Absperrungen

Und gerade das chinesische Beispiel zeigt das Dilemma in diesem Wettstreit mit dem Virus auf: Zwar haben die Chinesen rund um den 31. Dezember, als der erste Fall einer ungewöhnlichen Lungenerkrankung in Wuhan gemeldet wurde, alles darangesetzt, um schlechte Nachrichten zu unterdrücken und die Krise herunterzuspielen.

Dadurch wurde die erste und beste Chance, das Virus einzudämmen, möglicherweise verpasst. Doch bald darauf ging das Regime mit all seinen Mitteln gegen das Virus vor. Die Millionenmetropole Wuhan und zwölf weitere Städte in der Provinz Hubei wurden abgeriegelt, das Leben dort so gut wie lahmgelegt, mehr als 50 Millionen Menschen wochenlang unter Quarantäne gestellt – Maßnahmen, die nur ein autoritärer Staat mit dieser Konsequenz umsetzen kann.

Die anfängliche Kritik im Westen an der chinesischen Politik macht zunehmend einem gewissen Respekt Platz, wie effektiv China das Virus bekämpft.

Doch für den Rest der Welt kommt das möglicherweise zu spät. Das in China entstandene Virus ist sehr bald auf Weltreise gegangen. Schon am 13. Jänner, zwei Wochen nach der ersten Meldung einer ungewöhnlichen Lungenerkrankung in Wuhan, wurde der erste Fall in Thailand gemeldet, am nächsten Tag in Japan. Bald darauf erreichte das Virus Südkorea, das heute nach China die meisten Erkrankungen aufweist.

Japans Versagen

Chinas Politik lässt sich in pluralistischen Demokratien und weniger straff regierten Staaten einfach nicht nachahmen. Aber auch Länder, die für ihre gute Verwaltung und Disziplin der Bevölkerung bekannt sind, haben beim Coronavirus versagt. Vor allem in Japan versagten Regierung und Behörden, vor allem im Umgang mit dem Kreuzfahrtschiff Diamond Prinzess.

Dort haben sich von 3600 Passagieren und Crewmitgliedern mehr als 600 infiziert, auch weil das Schiff zwar im Hafen von Yokohama unter Quarantäne gestellt wurde, aber an Bord die Isolierung der Kranken vernachlässigt wurde. Und als die Passagiere dann von Bord durften, waren zahlreiche Virusträger dabei.

In den USA wächst die Kritik an der Trump-Regierung, die seit ihrem Amtsantritt die nach Sars und Ebola geschaffenen Strukturen zur Bekämpfung einer Pandemie wieder zerstört hat. Um 80 Prozent hat das Center for Disease Control and Prevention (CDC) die entsprechenden Mittel vor zwei Jahren gekürzt.

Wochenlang haben Regierungsvertreter die Virusgefahr kleingeredet, und als Trump endlich am Donnerstag Maßnahmen verkündete, ernannte er nicht wie erhofft einen Experten als Chefkoordinator, sondern seinen Vizepräsidenten Mike Pence, der mit der Wissenschaft oft auf Kriegsfuß gestanden ist.

In der U-Bahn von Tokio: Man trägt Gesichtsmaske.
Foto: APA / AFP / Philip Fong

Aber über vieles tappen die Forscher im Dunkeln. Warum sich das Virus gerade in Italien so schnell ausgebreitet hat oder warum der Iran so viel mehr Todesfälle aufweist als andere Staaten in der Region, kann derzeit niemand sagen.

Diese Unsicherheit und fehlende Informationen über den Ausbruch der Krankheit in China und die Lage dort tragen zur weltweiten Panik bei, sagt Alicia Garcia Herrero, eine Ökonomin und Asienexpertin beim Brüsseler Wirtschaftsforschungsinstitut Bruegel. "Die Menschen haben Angst, weil sie nicht wissen, was wirklich passiert, vor allem in China", sagt sie. "Wir stecken in einer Vertrauenskrise."

Meister der Evolution

Die Zahl der Erkrankungen außerhalb Chinas ist mit rund 3500 immer noch verschwindend klein; die Zahl der Toten ist mit 54 nicht einmal eine statistische Größe. Selbst in China fallen die knapp 80.000 bestätigten Fälle – der überwiegende Teil davon in der Provinz Hubei – bei einer Bevölkerung von 1,4 Milliarden kaum ins Gewicht.

Aber die Dunkelziffer ist wahrscheinlich viel größer, und auch die Zahl der bestätigten Infektionen steigt täglich an. Je mehr Menschen und Länder betroffen sind, desto geringer die Chance, das Virus wieder einzufangen. Viren sind Meister der Evolution, ihr kleiner Gencode ist darauf ausgerichtet, sich auszubreiten.

"Nur ein einziger infizierter Mensch reicht aus, um die Infektionswelle wieder in Gang zu setzen", sagt Steininger. Das sei etwa bei den Masern passiert. "Die USA waren masernfrei – dann haben Deutsche das Virus wieder eingeschleppt."

Experten sind sich ziemlich sicher, dass eine Impfung gegen das Virus entwickelt werden kann. Anders als das Influenza-Virus verändert sich ein Coronavirus nicht von Jahr zu Jahr; mit einer Impfung ist man auf Jahre hinaus geschützt.

Doch bevor ein solcher Impfstoff bei gesunden Menschen angewandt werden kann, braucht es aufwendige Tests, die mindestens ein Jahr dauern, betont Steininger. Wenn man bedenkt, dass alle, die einmal an Covid-19 erkrankt sind, danach eine Immunität entwickeln, könnte das Virus auch längerfristig eingedämmt werden.

Immunität erweitern

Steininger: "Die Impfung wird ein weiterer Baustein sein, die Immunität der Bevölkerung zu erweitern. Deshalb ist es wichtig, dass sich die Menschen dann auch impfen lassen." Aber gerade das ist fraglich, wenn einmal die große Angst abgeklungen ist. Die Durchimpfungsrate gegen die Influenza betrug in Österreich im vorigen Winter gerade acht Prozent.

Je länger der Kampf gegen Sars-CoV-2 anhält und je mehr Regionen und Länder in einen Ausnahmezustand versetzt werden, desto heftiger stellt sich die Frage: Was ist denn schlimmer, die Krankheit oder die Therapie? Wann kommt der Augenblick, an dem die Gegenmaßnahmen mehr Schaden anrichten als das Virus selbst?

Die wirtschaftlichen Kosten wachsen von Tag zu Tag. Die Börsen rasseln in den Keller, Fabriken müssen ihre Produktion drosseln, weil Lieferungen ausbleiben, und der bis vor kurzem noch boomende globale Tourismus liegt in vielen Orten darnieder.

Die Sars-Epidemie hat die Weltwirtschaft 2003 nur kurzzeitig getroffen. Doch die Abhängigkeit von China ist in den vergangenen 17 Jahren deutlich gewachsen, und die chinesische Wirtschaft ist heute fragiler als damals.

Der Handelskrieg mit den USA hat seine Spuren hinterlassen. Für die Weltkonjunktur kommt die Coronakrise zur Unzeit: Die Angst vor einer Rezession in diesem Jahr war trotz der Handelseinigung zwischen den USA und China noch nicht ganz überwunden und erhält durch das Virus nun einen neuen Schub.

Rezessionssorgen

Der Thinktank Oxford Economics sagt im Fall einer globalen Pandemie für das erste Halbjahr ein globales Nullwachstum voraus. Das würde in Europa und den USA die Arbeitslosigkeit ansteigen lassen und die Staatshaushalte schwer belasten. Die schlimmsten Folgen wären allerdings in den Entwicklungsländern zu spüren.

Wenn die Weltwirtschaft schwächelt, steigt dort die Armut, was letztlich Millionen das Leben kostet – wahrscheinlich mehr als die Krankheit selbst. Die meisten Szenarien gehen allerdings von einer raschen Erholung, wahrscheinlich schon gegen Jahresende, aus. Der wirtschaftliche Schaden könnte sich dadurch in Grenzen halten.

In der norditalienischen Stadt Lodi sind die Straßen leer und die Krankenhäuser voll.
Foto: EPA / Massimo Lapenda

Doch dieses Szenario setzt voraus, dass die Folgen umkehrbar sind. Für Garcia Herrero vom Bruegel-Institut beschleunigt die Coronakrise allerdings nur das, was bereits im Laufen ist: die Entglobalisierung, die Rückkehr zu einer Welt von nationalen Schranken für Güter, Dienstleistungen und Menschen.

"Das Coronavirus gibt den Regierungen die Chance, das zu tun, was sie ohnehin tun wollen", sagt sie. "Die Chinesen verstärken die Kontrollen über ihre Bürger, die USA schließen ihre Grenzen. Das ist mehr eine politische Frage als eine Gesundheitskrise. Wir kehren zu einem Szenario wie im Kalten Krieg zurück."

Statt dass der Kampf gegen das Virus die internationale Kooperation verstärke, setze man auf Abschottung und Ausgrenzung. Garcia Herrero hält die weltweiten Maßnahmen daher für übertrieben und sogar gefährlich: "Wir dürften die Wirtschaft nicht wegen so weniger Fälle zum Stillstand bringen."

Welle von Vorurteilen

Aber auch die politischen Kosten des Kampfes steigen von Tag zu Tag. Millionen von Bürgerinnen und Bürgern verlieren selbst in Demokratien ihre Freiheit und andere Grundrechte, und Menschen mit asiatischem Aussehen leiden unabhängig von ihrer Herkunft unter Anfeindungen und Diskriminierung.

Die UN-Menschenrechtsbeauftragte Michelle Bachelet sprach am Donnerstag von einer "verstörenden Welle von Vorurteilen". Die ehemalige chilenische Staatspräsidentin rief die Staatengemeinschaft auch dazu auf, bei allen Maßnahmen auf die Verhältnismäßigkeit und die Einhaltung der Menschenrechte zu achten.

Die Frage, was gerade noch zulässig und was übertrieben ist, stellt sich auch in Österreich. Die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK) erlaubt im Kampf gegen eine Epidemie Einschränkungen der persönlichen Freiheit, ebenso das österreichische Epidemiegesetz. Dazu zählen Absperrungen und Quarantänemaßnahmen, wie sie zum Beispiel der am Freitag präsentierte Wiener Notfallplan vorsieht.

Laut Artikel fünf der EMRK kann die Freiheit einem Menschen unter anderem dann entzogen werden, "wenn er eine Gefahrenquelle für die Ausbreitung einer ansteckenden Krankheit" darstellt. Das jedoch dürfe "nicht willkürlich" geschehen, sagt der Menschenrechtsexperte Manfred Nowak: "Das Prinzip der Verhältnismäßigkeit muss gewahrt bleiben."

Wie aber stellt man fest, ob eine Maßnahme – etwa die vorübergehende Abriegelung einer Schule – verhältnismäßig ist? Hier, so Nowak, gebe es "verschiedene Stufen". Erstens müsse die Maßnahme einen klaren Zweck haben; im Fall einer Schulabriegelung jenen, die Ausbreitung von Coronavirus-Infektionen zu verhindern.

Aber auch in einem Hotel in Innsbruck geht die Virusangst um.
Foto: EPA / Christian Bruna

Zweitens sei sie nur dann zulässig, wenn es kein gelinderes Mittel gebe. Das wäre, sagt Nowak, "eine andere Vorgangsweise, die ebenso schützt, aber weniger tief in die persönliche Freiheit eingreift".

Eine eindeutige Verletzung stelle "Diskriminierung" dar: "etwa wenn alle Asiaten oder alle Italiener unter Quarantäne gestellt würden". Handle es sich hingegen etwa um Italiener mit Covid-19-Symptomen, die in den vergangenen Wochen in Norditalien waren, sei die Quarantäne wohl berechtigt.

Und wenn der Kampf verlorengeht, die Ausbreitung des Virus sich nicht aufhalten lässt? Dann sind wiederum die armen Länder, vor allem in Afrika, am härtesten getroffen. Dort fehlen die Krankenhäuser, die Ärzte und die Medikamente für eine wirkungsvolle Behandlung, dort leiden auch jüngere Menschen aufgrund chronischer Krankheiten an geschwächten Immunsystemen.

Dort würden viel mehr Menschen an der Krankheit sterben als in den reichen Ländern. Besonders die Flüchtlingslager in Afrika und im Nahen Osten wären Brutstätten für Virusinfektionen und würden die oft maroden Gesundheitseinrichtungen schwer belasten.

Die auffallend hohe Todesrate im Iran mit 26 Toten bis zum Donnerstag ist ein böses Omen für alle Entwicklungs- und Schwellenländer. An den Flughäfen in afrikanischen Staaten wird hektisch versucht, Coronavirus-Infizierte zu erkennen und an der Einreise zu hindern. Das Auftreten des ersten bestätigten Falles in Nigeria zeigt am Donnerstag, dass dies wahrscheinlich nicht gelingen wird und die Coronakrise rasch auf Afrika überschwappen könnte.

Ein Happy End?

Zurück in den Februar 2021: Das Coronavirus wurde erfolgreich bekämpft, seit Monaten ist es zu keiner Neuansteckung mehr gekommen. Die entwickelten Impfstoffe bleiben in den Laboren liegen.

Die Absperrungen und Quarantänen sind Geschichte, die Wirtschaft hat sich nach einer Delle wieder erholt. In Österreich herrscht eine ganz normale Grippewelle, und die wenigsten lassen sich impfen. Die ganze Aufregung war übertrieben, heißt es immer öfter, die Welt hätte sich das ersparen können.

Im Rückblick mag das plausibel klingen. Doch wenn man bedenkt, wie wenig wahrscheinlich ein solches Happy End ist, sind die jetzigen Maßnahmen bei aller Problematik doch zu rechtfertigen – zumindest jetzt noch. (Eric Frey, Mitarbeit: Karin Pollack, Irene Brickner, 29.2.2020)