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Eskalierendes auch in Berlin.

Foto: AP/ Gora

Erneute Schmähungen gegen Dietmar Hopp und ein Beinahe-Spielabbruch haben einen wichtigen Punktgewinn von Bundesliga-Aufsteiger Union Berlin im Kampf um den Klassenerhalt überschattet. Beim 2:2 (1:0) gegen den VfL Wolfsburg hielten Union-Fans in der ersten Halbzeit zweimal Banner mit Botschaften gegen den Mehrheitseigner der TSG Hoffenheim und den Deutschen Fußball-Bund (DFB) in die Höhe. Bei einem dritten Vergehen wäre erstmals in der Liga-Geschichte ein Spiel aus einem solchen Grund abgebrochen worden.

Die Berliner Tore von Sebastian Andersson (41.) und Marvin Friedrich (56.) sowie die Treffer der VfL-Profis Yannick Gebhardt (60.) und Wout Weghorst (81.) waren eher Fußnoten. Bei den Gastegbern spielte Christopher Trimmel durch und bereitete beide Tore vor. Bei Wolfsburg kamen Xaver Schlager und Pavao Pervan nicht zum Einsatz

In der 33. Minute hatten die Union-Anhänger ein Transparent mit der Aufschrift "2017 Kollektivstrafen abgeschafft, nun Hopp hofiert und zwei Schritte zurück gemacht. Fick dich, DFB" gezeigt. Nach kurzer Unterbrechung durch Schiedsrichter Bastian Dankert ging es jedoch zunächst weiter.

Dritter Strike

In der 45. Minute hissten Union-Fans auf der sogenannten Waldseite ein Plakat mit der Aufschrift "Hurensohn" und das Konterfei von Hopp im Fadenkreuz. Dankert unterbrach daraufhin die Partie erneut und schickte die Spieler minutenlang in die Kabine. Stadionsprecher Christian Arbeit mahnte die Fans zur Besonnenheit – ein Spielabbruch wäre einer erneuten Verfehlung gefolgt.

Union-Kapitän Christopher Trimmel sprach länger mit einem Vorsänger und begrüßte es anschließend, "dass wir da gemeinsam reingehen und das Spiel unterbrechen. Man muss irgendwie dagegen lenken." Der Verein, der einen sehr intensiven Dialog mit seinen organisierten Fans pflegt, wird dies nach Ansicht des Ex-Rapidlers auch weiter tun.

"Man sieht ja, dass wir nicht die einzigen sind, die das Problem haben. Deshalb muss da insgesamt etwas passieren, so dass man wieder ein schönes Fußballspiel sieht", meinte der 33-Jährige.

Rückschlag für Leipzig

RB Leipzig hat einen Rückschlag im Kampf um die Meisterschaft hinnehmen und Tabellenführer Bayern München ziehen lassen müssen. Marcel Sabitzer und Co. kamen am Sonntag gegen Bayer Leverkusen im Top-Spiel nur zu einem 1:1 (1:1). Nach zuletzt zwei Siegen gab RB wieder Punkte ab und liegt als Zweiter nun drei Zähler mit deutlich schlechterem Torverhältnis hinter den Bayern.

Die Gästeführung durch Leon Bailey (29.) leitete unfreiwillig Sabitzer mit einem Fehlpass ein. Im Konter setzte sich Kai Havertz auf der rechten Seite durch und passte flach in den Rückraum, wo Bailey nur noch den Fuß zur Führung hinhalten musste. Nur drei Minuten später war nach einem Freistoß allerdings Patrik Schick per Kopf zur Stelle und fixierte damit auch schon den Endstand einer vor allem in der ersten Stunde temporeichen Partie mit Chancen auf beiden Seiten. ÖFB-Teamspieler Konrad Laimer fehlte bei Leipzig gelb-gesperrt, Hannes Wolf kam ab der 82. Minute zu einem Kurzeinsatz. (sid, red, APA, 1.3.2020)