Radzi Chinyanganya präsentiert das jugendliche Newsformat der BBC.

BBC Screenshot

Fakt oder Fake? Viele Jugendliche können Nachrichten nicht von Falschmeldungen unterscheiden. Allein in Österreich gaben 86 Prozent der Jungen bei einer Befragung an, nicht immer sicher zu sein, ob die News, die sie im Netz finden, auch wahr sind.

In anderen Ländern zeigt sich ein ähnliches Bild. Deshalb hat die BBC nun eine weltweite Nachrichtensendung für Jugendliche ab 13 Jahren gestartet. Schauspielerin Angelina Jolie und Microsoft Education koproduzieren My World; die redaktionelle Gestaltung liege bei der BBC, heißt es.

Co-Produzentin Angelina Jolie auf Besuch im BBC-Newsroom.
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Passend zum Nutzungsverhalten der Zielgruppe laufen die Nachrichten nicht nur sonntags im TV und in den 42 Sprachversionen des BBC World Service, sondern auch auf Youtube.

Jugendliche am Wort

In einer halben Stunde liefert My World Hintergrundinfos zu aktuellen News, schaut hinter die Kulissen des Nachrichtenmachens. Und das nahe an der Zielgruppe: Es kommen fast nur Jugendliche zu Wort. Man lässt sie sprechen, anstatt aus Erwachsenenperspektive aufzuklären.

Da werden streikende Schüler im Kampf gegen den Klimawandel vorgestellt, eine indische Schülerin berichtet über Geschlechtergleichstellung in ihrem Land. Auch in die Inhalte werden die Teens eingebunden: My World beantwortet von ihnen vorab gestellte Fragen.

Holt der ambitionierte Zugang die Jugendlichen ab? Auf Youtube wurde die erste Folge rund 3000-mal geklickt, die meisten My World-Beiträge bisher jedoch weniger als tausendmal. Aber das Projekt steht nach einem Monat erst am Anfang. (Selina Thaler, 2.3.2020)