Der Pariser Louvre am vergangenen Sonntag.

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Paris/Rom – Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus ist die diesjährige Pariser Buchmesse laut einem Agenturbericht abgesagt worden. Der Salon du livre, das größte französische Branchenereignis, sollte vom 20. bis zum 23. März stattfinden, hieß es in einem Bericht der AFFP. Es dürfe kein Risiko eingegangen werden, erklärte der Vorsitzende des Branchenverbandes Syndicat national de l'édition (SNE), Vincent Montagne. Zu der Veranstaltung auf dem Pariser Messegelände wurden rund 160.000 Menschen erwartet. Die Leipziger Buchmesse vom 12. bis 15. März findet dagegen planmäßig statt.

Darüber hinaus ist am Sonntag Louvre in Paris geschlossen geblieben, weil die Mitarbeiter aus Sorge um die Coronavirus-Epidemie ihre Arbeit niedergelegt haben. Trotz der Gespräche mit den Beschäftigten über die vom Louvre angeordneten Präventionsmaßnahmen habe das Museum nicht öffnen können, teilte die Pressestelle mit. Der Louvre bleibt vorerst geschlossen: Die Angestellten des meistbesuchten Museums der Welt legten am Montag den zweiten Tag in Folge die Arbeit nieder, wie die Gewerkschaft CGT mitteilte. Die Louvre-Leitung rief Touristen mit Tickets auf, per Mail eine Erstattung zu beantragen. Vor dem Museum warteten dutzende Menschen vergeblich auf Eintritt. In Frankreich haben Angestellte ein sogenanntes Rückzugsrecht von ihrer Arbeit, wenn eine "schwere und unmittelbare Gefahr für ihr Leben oder ihre Gesundheit" besteht. Das französische Gesundheitsministerium erklärte dagegen, die Schließung des Louvre oder eines Freizeitparks wie Disneyland seien aus Sicht der Regierung "nicht erforderlich". Dort seien Menschen nicht eng zusammengedrängt, die Übertragungsgefahr daher nicht groß.

In "roten Zonen" weiterhin Absagen

Norditalien bemüht sich indes weiterhin um die Eingrenzung der Coronavirus-Epidemie, einige Maßnahmen werden jedoch gelockert. So sollen Kirchen und Museen diese Woche wieder geöffnet werden, allerdings soll ein starker Besucherandrang vermieden werden. Gottesdienste werden nach wie vor ausgesetzt, das geht aus einer von der Regierung am Sonntagabend verabschiedete Verordnung hervor. Diese Maßnahmen gelten nicht für die elf Gemeinden der sogenannten "roten Zone" in den Provinzen Lodi und Padua.

In den drei am stärksten von der Epidemie betroffenen Regionen Lombardei, Emilia Romagna und Venedig bleiben Turnhallen und Sportanlagen geschlossen. Kultur- und Sportevents werden weiterhin nicht stattfinden können. Restaurants, Cafés und Bars können öffnen, sie müssen jedoch Dienst am Tisch garantieren. Somit will man einen zu starken Andrang verhindern, der zur Verbreitung des Virus beitragen könnte. (APA, 2.3.2020)