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Die AUA reduziert 40 Prozent des Flugangebots in Richtung Italien. Die Teilzeitangebote an die Mitarbeiter werden "gut angenommen".

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Wien – Der Flughafen Wien schnürt wegen der Coronavirus-Krise ein Sparpaket. "Vorsorglich", wie der Airport am Montag in den Unterlagen zu einer Pressekonferenz betonte. Der Ausblick für 2020, den man im Jänner prognostiziert hat, sei "noch erreichbar", heißt es. Ein Update will das börsennotierte Unternehmen in vier bis sechs Wochen geben. Seit einer Woche brechen die Passagierzahlen in Wien-Schwechat deutlich ein.

Gab es am Montag, 24. Februar, gegenüber dem Vorjahrestag noch ein Passagierplus von 6,2 Prozent, ging es am Dienstag um 2,1 Prozent nach unten, am Mittwoch um 9,3 Prozent, am Donnerstag um 9,1 Prozent, am Freitag um 10,2 Prozent und am Samstag um 13,7 Prozent.

Der Flughafen berichtete am Montag über seine Rekordzahlen des Vorjahres. Der Umsatz stieg wegen des Billigflieger-Booms um 7,2 Prozent auf 858 Millionen Euro, das operative Ergebnis (Ebit) um 14,3 Prozent auf 252 Millionen Euro und der Nettogewinn um 15,7 Prozent auf 175,7 Millionen Euro.

AUA streicht Flüge nach Italien, China und Iran

Aufgrund des Coronavirus verzeichnet Austrian Airlines eine stark verringerte Nachfrage innerhalb Europas, vor allem nach Italien. Aus diesem Grund werden im März und April 40 Prozent des Angebots nach Italien gestrichen, teilte die AUA am Montag mit. Dem vorausgegangen war eine Entscheidung der Mutter Lufthansa, Flüge von Lufthansa, Swiss und AUA zwischen Deutschland, der Schweiz sowie Österreich und dem chinesischen Festland bis einschließlich 24. April weiterhin auszusetzen. Die Verbindung nach Teheran bleibt bis zum 30. April gestrichen.

Keine Flüge

Von den Flugreduktionen betroffen sind die Strecken von Wien nach Mailand, Venedig, Bologna, Florenz, Rom und Neapel. Die Swiss wird ihre Frequenzen der Flüge von und nach Florenz, Mailand, Rom und Venedig voraussichtlich bis Ende April reduzieren.

Die Flugstreichungen der AUA nach China bis inklusive 24. April betreffen die Destinationen Peking und Schanghai. Teheran wird bis zum 30. April nicht angeflogen. Zuletzt wurden die Flüge nach Peking, Schanghai und Teheran bis zum 28. März gestrichen.

"Die rasche Ausbreitung des Coronavirus in Europa und die damit im Zusammenhang stehenden wirtschaftlichen Effekte treffen die Reisebranche und uns Airlines besonders hart. Weltweit stornieren Unternehmen ihre Reisen, belegen ihre Mitarbeiter mit Reiseverboten oder verordnen Kurzarbeit. Wir müssen auf den Nachfragerückgang mit Streckenausdünnungen reagieren und können zu diesem Zeitpunkt weitere Maßnahmen nicht ausschließen", sagt AUA-Vorstand Andreas Otto.

Kostenlose Umbuchungen

Passagiere, deren Flug gestrichen wurde, können kostenlos umbuchen oder erhalten auf Wunsch eine Erstattung, so die AUA. Die Airline bittet Fluggäste, die eine Italien-Verbindung im betroffenen Zeitraum gebucht haben, sich auf austrian.com unter "Meine Buchungen" über den Status ihres Fluges zu informieren. Kunden, die während der Buchung Telefonnummer oder E-Mail-Adresse angegeben haben, sowie Mitglieder des Vielfliegerprogramms Miles & More werden per SMS oder E-Mail automatisch über Änderungen im Flugprogramm informiert.

Das Angebot der AUA an etwa die Hälfte ihrer 7.000 Mitarbeiter auf Teilzeitangebote werde gut angenommen, sagte eine AUA-Sprecherin auf STANDARD-Anfrage. Derzeit werde geprüft, ob das Angebot auf alle Mitarbeiter ausgedehnt werde. (Claudia Ruff, APA, 2.3.2020)