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Früher oder später gehen Videokassetten kaputt. Damit hier nichts wichtiges verlorengeht, dafür gibt es den VHS Vault.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/Jon Durr

Es ist das Schicksal eines jeden Datenspeichers: Früher oder später ist die genutzte Technologie veraltet, und die Welt zieht zu (meist) besseren Nachfolgern weiter. Das stellt sowohl Private als auch Unternehmen vor eine Herausforderung. Nämlich: All das angesammelte Material zu übertragen und so auch für die Nachwelt zu sichern. Dass das in der Praxis oft nicht gar so leicht ist, wie es sich sagt, davon zeugen weltweit Unmengen an in Kellern langsam vor sich hin rottenden Videokassetten. Zumindest einen Teil davon will nun ein Projekt vor dem Verfall retten.

Vault

Unter dem Namen VHS Vault bietet das Internet Archive mittlerweile rund 21.000 Titel an, die von VHS-Kassetten digitalisiert wurden. Im Angebot finden sich dabei zahlreiche Dokumentationen und Aufnahmen von Sportveranstaltungen, zugleich sind aber auch klassische Zeichentrickserien sowie zum Teil ganze Filme zu finden. Interessierte Nutzer können all das direkt im Browser betrachten oder als MP4- oder Ogg-Videodatei herunterladen.

Nostalgie

Der VHS Vault eignet sich damit hervorragend für einen Nostalgietripp durch die Populärkultur der Achtziger- und Neunzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts. Gleichzeitig ist es aber auch eine gute Erinnerung daran, wie sehr sich die Technologie seitdem weiterentwickelt hat. So boten Videos in dem in den USA damals vorherrschenden NTSC-Standard gerade einmal 720 x 486 Bildpunkte. Zudem war NTSC für seine schlechte Farberhaltung bekannt, warum es spöttisch den Spitznamen "Never twice same color" ("niemals zweimal die gleiche Farbe") trug. In Europa war man da mit PAL und und seiner Auflösung von 720 x 576 und vor allem deutlich besseren Farben schon etwas weiter. Dafür liefen NTSC-Videos mit 29,97 Bildern pro Sekunde, PAL-Videos hingegen nur mit 25 FPS.

Hintergrund

Das Internet Archive ist ursprünglich zur Erhaltung von alten Webseiten entstanden. Mittlerweile hat es seine Aktivitäten aber deutlich ausgedehnt und digitalisiert auch Bücher, Lieder und andere Inhalte für die Nachwelt. (apo, 2.3.2020)