Foto: Screenshot/Youtube Terre des Femmes

Immer wieder landen Songs aus dem Genre Deutschrap in Deutschland auf dem Index. Der Verein für Frauenrechte Terre Des Femmes hat nun ein Video produziert, in dem Frauen frauenfeindliche Texte aus Nummern von Kollegah oder Finch Asozial vortragen. "Du bist ne Fotze, die schon nach zwei Bier auf der Theke tanzt, also laber uns nicht voll mit deinem Kram, eine Frau bleibt auf Ewigkeit ein Gegenstand", dichtet Letzterer etwa mit MC Bomber in dem auf Youtube 2,9 Millionen Mal aufgerufenen Song "Sex und Gewalt".

TERRE DES FEMMES

"Bring deine Alte mit, sie wird im Backstage-Bereich zerfetzt, ganz normal. Danach landet dann das Sextape im Netz", heißt es hingegen in Gzuz' "Was hast du gedacht" mit 55 Millionen Aufrufen. Und Kollegah und Farid Bang rappen in "Dynamit": "Die Bitches heute wollen Jungfrau bleiben, zwei Optionen: Arsch oder Mund auf, Kleines." Der Titel hat fast elf Millionen Klicks auf Youtube.

Damit "Hassrede nicht Normalität" wird

Um die Herabwürdigung von und Gewalt an Frauen in diesen Texten sowie Postings der Musiker in sozialen Netzwerken "sichtbar zu machen", damit "die Hassrede gegen Frauen nicht zur Normalität wird", wie Terre Des Femmes erklärt, will der Verein den Hashtag #unhatewomen etablieren. Die Sorge, dass das propagierte Frauenbild die meist jungen und männlichen Fans beeinflusst, ist nicht neu. Poster auf Youtube verweisen unter dem Video hingegen auf die Kunstfreiheit.

Fler bedroht Frau und Comedian

Nachdem eine Frau auf Instagram das Video geteilt hat, soll Rapper Fler sie dort laut dem deutschen Comedian Shahak Shapira in Nachrichten bedroht haben. Als Shapira dies daraufhin öffentlich machte, meldete sich Fler auch bei ihm: "Ich schwöre dir bei Gott, und wenn es mir richtig Probleme macht und wenn ich dafür in den Knast gehe, du Hurensohn, ich werde deine Mutter ficken. (...) Ich werd vor dir stehn und ich werd dir deine Nase brechen, du Bastard. Ich werd dir so lange auf dein Gesicht haun, dass du nie wieder reden kannst."

Auch der deutsche Youtuber Rezo mischte sich daraufhin ein:

(red, 2.3.2020)