Die Kamera ist das herausragende Merkmal des Apex 2020.

Foto: Vivo

Die Apex-Reihe nutzt der chinesische Hardwarehersteller Vivo, um neue Hardwareentwicklungen auszuprobieren. In den Handel kommen diese Prototypen zwar nie, sie zeigen aber oft vor, in welche Richtung sich Smartphones gerade entwickeln – und einzelne Dinge davon landen dann sehr wohl in anderen Geräten.

Apex 2020

Insofern ist es durchaus von Interesse, womit Vivo beim Apex 2020 aufwarten kann. Das zentrale Highlight ist dabei eine Telekamera mit echtem optischen Zoom. Diese kann stufenlos im Bereich zwischen Faktor 5 bis 7,5 vergößern. Dank einem Periskopdesign ist es Vivo gelungen diese Kamera in ein Modul mit nur 6,2 Millimeter Dicke zu verbauen, womit es in das 8,8 Millimeter dicke Smartphone passt. Zoom-Kameras sind zwar mittlerweile bei immer mehr aktuellen Topsmartphones wie dem Galaxy S20 Ultra oder auch dem P30 Pro von Huawei zu finden. Bisher verwenden diese aber alle fixe Zoom-Faktoren, während Zwischenstufen dann über Software errechnet werden.

Das Apex 2020.
Vivo Thailand

Doch das ist nicht die einzige Kamerainnovation beim Apex 2020: Über eine "Gimbal-artige" Bauweise verspricht Vivo deutlich bessere Bildstabilisierung als es klassische OIS-Systeme bei Smartphones vermögen – um 200 Prozent flotter soll sie im Vergleich sein. Das soll nicht nur bei Videos helfen sondern auch generell die Bildqualität verbessern, etwa indem längere Belichtungszeiten am Abend auch mit freier Hand möglich werden.

Display

Ansonsten kann das Apex 2020 noch mit einer Frontkamera aufwarten, die unterhalb des Displays angebracht ist, womit dieses ungebrochen die gesamte Vorderseite einnehmen kann. Im Vergleich zu anderen Geräten mit ähnlicher Technologie hat Vivo nach eigenen Angaben die Lichtdurchlässigkeit des Displays um das sechsfache verbessert. Bisher waren Tester von solchen Lösungen – etwa bei Oppo – wenig beeindruckt, da damit ein erheblicher Qualitätsverlust einhergeht – sowohl bei den Fotos als auch beim Display an dieser Stelle.

Schnellladen

Zu den weiteren Highlights gehört drahtloses Laden mit einer Leistung von 60 Watt – womit das Smartphone schneller aufgeladen ist, als bei den meisten kabelgebundenen Ladetechniken. Das ist auch deswegen notwendig, weil das Apex 2020 keinerlei Anschlüsse beherbergt, selbst einen USB-C-Port sucht man vergebens. Auf physische Knöpfe verzichtet der Hersteller ebenfalls, diese werden durch virtuelle Buttons an druckempfindlichen Stellen des Gehäuses ersetzt. Die Tonausgabe wird über Vibrationen des Bildschirms vorgenommen – SoundCasting nennt der Hersteller dieses schon von anderen Geräten her bekannte Verfahren.

vivo Global

Vergleichsweise unspektakulär ist dann schon der 6,45 Zoll großes Bildschirm, der sich über fast die gesamte Seite des Geräts biegt – ein Waterfall Display also, das Vivo "120 Grad FullView" nennt. Als Prozessor kommt ein Snapdragon 865 zum Einsatz – das ist bei einem Konzeptgerät aber ebenso nebensächlich wie die 12 GB RAM und die 256 GB lokalen Speicherplatz. (apo, 2.3.2020)