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War das World Wide Web in seinen Anfängen vor allem durch Text gekennzeichnet, haben Bilder und Videos über die Jahre eine immer zentralere Rolle eingenommen. Zu verdanken ist dies nicht zuletzt der besseren Breitbandversorgung und unlimitierten Datenverträgen. Trotzdem ergibt es aus vielerlei Hinsicht Sinn, weiter an Optimierungen der Bildkompression zu arbeiten – und sei es nur um die Ladezeiten zu verbessern. Google kann nun in dieser Hinsicht mit einem durchaus signifikanten Fortschritt aufwarten.

Umpacken

Unter dem Namen Brunsli haben Google-Entwickler ein neues Encoding-Format für JPEG-Dateien vorgestellt. Mit dessen Hilfe lassen sich bestehende Bilder neu packen, um ihre Dateigröße zu verringern. Um bis zu 22 Prozent soll sich dabei beim Platz einsparen lassen – und zwar ohne Qualitätsverlust.

Open Source

Brunsli steht dabei im Quellcode auf Github zur Verfügung, dort informiert man auch darüber, dass das Projekt für höhere Weihen vorgesehen ist. Soll es doch Teil des JPEG-Nachfolgers JPEG XL und somit zum Standard erhoben werden. Google bietet eine eigene Demoseite an, auf der bestehende JPEG-Bilder neu komprimiert werden können, um die Effektivität zu testen. Dort betont der Softwarehersteller auch einen entscheidenden Vorteil der Eigenentwicklung: Server könnten eine einzelne JPEG XL-Datei speichern, um damit sowohl Clients, die bereits mit JPEG XL umgehen können, als auch ältere Systeme zu unterstützen.

Erklärung

Wer sich über die Namenswahl wundert: Dabei handelt es sich um Schweizer Kekse. Die bei Google für Bildformate zuständigen Entwickler sitzen zu guten Teilen in der Schweiz, und verwenden seit Jahren lokale Gebäcksnamen für ihre Software. So gibt es mit Zopfli und Brotli etwa schon länger Kompressionstechniken mit entsprechender Benennung. (02.03.2020)