Das Corona-Virus könnte Europas größter Händlermesse einen Strich durch die Rechnung machen. Die Veranstalter ziehen (noch) nicht zurück, wollen die Situation aber beobachten.

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Europas größte Messe für den Handel mit Fernsehlizenzen in Cannes könnte in diesem Jahr erstmals entfallen. Grund ist das Corona-Virus und eine Direktive des französischen Gesundheitsministeriums, wonach geschlossene Versammlungen mit mehr als 5.000 Personen "vorübergehend verboten" würden, berichtet tbi.vision.com. Im vergangenen Jahr waren rund 10.000 Besucher aus aller Welt angereist.

Die Pause kommt ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, da sich die MipTV in einem neuem Erscheinungsbild präsentieren will. So soll der Handel nur noch im Palais 1 und an der Riviera 7 und 8 stattfinden. Alle Pavillons und Stände außerhalb des Palais des Festival will Veranstalter Reed Midem ab heuer nicht bespielen. Dort boten etwa Fremantle, ITV Studios und Warner Bros. TV- und Serienware feil. Die Mip findet zweimal jährlich statt, traditionell stärker ist der Herbsttermin.

Veranstalter zieht (noch) nicht zurück

Reed Midem beharrt vorerst auf der Austragung und erklärt, dass die Veranstaltung wie geplant zwischen dem 30. März und dem 2. April stattfinden soll. Man werde aber "die Entwicklungen kontinuierlich beobachten und den neuesten Richtlinien von lokalen, nationalen und internationalen Behörden und der Weltgesundheitsorganisation folgen".

Die Organisatoren räumen aber auch ein, dass sie mit der Stadt Cannes und dem Palais des Festivals zusammenarbeiten, um je nach Bedarf "Maßnahmen zu ergreifen".

Reed Midem hat den Immobilienmarkt MipIm, der nächste Woche in Cannes stattfinden sollte, bereits verschoben. Er wird nun im Juni stattfinden.

Mehr als 100 Personen in Frankreich haben sich inzwischen mit dem Coronavirus angesteckt, während eine Person aus Cannes positiv auf die Krankheit getestet wurde. Delegierte aus China haben ihre Reisen zum MipTV bereits abgesagt, da die Reiserestriktionen noch nicht aufgehoben sind. (red, 2.3.2020)