Laurene Powell Jobs bei einem ihrer seltenen öffentlichen Auftritte.

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Als Steve Jobs im Jahr 2011 an den Folgen einer Krebserkrankung verstarb, hinterließ er nicht nur Apple als wohlhabenden Weltkonzern, sondern auch seine Familie mit beträchtlichem Vermögen. Rund 24 Milliarden Dollar soll seine Frau Laurene Jobs verwalten, ein guter Teil davon stammt aus Apple- und Disney-Aktien.

Kein Interesse an Familienvermögen

Ihre Kinder sollen allerdings nach ihrem Tod nicht schwer reich werden, erklärt sie gegenüber der "New York Times". Die 35.-reichste Person der Welt möchte ihren Besitz im Laufe ihres Lebens spenden. "Ich habe kein Interesse daran, familiären Reichtum aufzubauen, und meine Kinder wissen das", sagt Jobs weiter. Wenn sie lange genug lebe, werde der Reichtum der Familie auch mit ihr enden.

Diese Entscheidung sei auch im Einklang mit Ansichten ihres verstorbenen Mannes. Man halte die Anhäufung großer Vermögen für eine Gefahr für die Gesellschaft. Jobs ist in letzter Zeit vermehrt auch philanthropisch aktiv. Letztlich soll das Geld so verteilt werden, "dass es Einzelne und Gemeinschaften nachhaltig aufrichtet".

Zwei Palo Altos

Ein Anstoß dafür ist auch die Situation in Palo Alto, einen Ort im Silicon Valley, an dem heute die Stammbüros mehrerer Technologiefirmen stehen. Sie war einst von New York dorthin gezogen und stellte fest, dass im direkt benachbarten East Palo Alto eine Welt war, die nichts mit der guten Lebensqualität und dem Wohlstand in ihrer Gegend zu tun hatte. Die Luftqualität dort sei wesentlich schlechter, der Boden sei "vergiftet", weil Firmen aus dem Silicon Valley dort Mülldeponien errichtet hätten. Die Menschen hätten einen deutlich niedrigeren Bildungsstandard.

"Es hat mich schockiert, dass zwei Meilen von meinem Haus entfernt Gemeinschaften existieren, die durch schlechte Planung und schlechte Informationsflüsse keine Chance hatten", sagte Jobs. Solche Dichotomien gebe es an vielen Orten in den USA, und gegen solche strukturellen Defizite müsse man vorgehen, um den Menschen wieder Chancen zu geben. Sie erinnerte an eine Aussage des 2019 verstorbenen unabhängigen US-Politikers Ross Perot, die in etwa so lautete: "Man sollte nie vergessen, dass jeden Tag ein Kind in den Straßen von Kalkutta stirbt, das viel schlauer ist als man selbst." (red, 3.3.2020)