Dallas (Texas) – Im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten bekommt Ex-Vizepräsident Joe Biden vor dem Super Tuesday wichtige Unterstützung von bisherigen Konkurrenten. Bei einer Wahlkampfveranstaltung Bidens am Montagabend in Dallas riefen Ex-Bürgermeister Pete Buttigieg und Senatorin Amy Klobuchar zur Wahl des 77-Jährigen auf.

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Rückenwind für Biden.
Foto: Reuters/Thayer

Buttigieg hatte am Sonntagabend überraschend seinen Rückzug erklärt, am Montag folgte dann auch Klobuchar. Sie waren bei den beiden ersten Vorwahlen in Iowa und New Hampshire vor dem Ex-Vizepräsidenten gelegen, konnten aber die wichtige schwarze und hispanische Wählerschaft der Partei nicht ansprechen. Biden konnte sich hingegen bei der Vorwahl in South Carolina mit seiner mehrheitlich schwarzen Wählerschaft klar durchsetzen und positionierte sich damit als Anführer des moderaten Lagers in der Partei.

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Buttigieg will Politik mit Anstand

"Wir brauchen eine Politik, in der es um Anstand geht", sagte Buttigieg. Dafür sei Biden der richtige Kandidat. Senatorin Amy Klobuchar sagte kurz darauf bei einer Wahlkampfveranstaltung mit Biden in Dallas: "Ich kann mir keinen besseren Weg vorstellen, meinen Wahlkampf zu beenden, als mich seinem anzuschließen." Auch der bereits vor Beginn der Vorwahlsaison aus dem Präsidentschaftsrennen ausgeschiedene Ex-Abgeordnete Beto O'Rourke stellte sich in Dallas hinter Biden.

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Biden dankte seinen früheren Kontrahenten. Nach den ersten vier Vorwahlen liegt Senator Bernie Sanders (78) vorn, der sich als einen "demokratischen Sozialisten" bezeichnet. Umfragen zufolge hat er gute Chancen, sich am Super Tuesday durchzusetzen. Am Dienstag wird in mehr als einem Dutzend der 50 Bundesstaaten darüber abgestimmt, welcher Kandidat Trump herausfordern soll.

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Buttigieg unterstützt Joe Biden.
Foto: Juan Figueroa/The Dallas Morning News via AP

Bei den Demokraten geht es dabei um die Stimmen von mehr als einem Drittel aller Delegierten, die beim Nominierungsparteitag im Sommer letztlich den Präsidentschaftskandidaten bestimmen. Sanders hatte bisher von der Zersplitterung des moderaten Lagers profitiert. Nach den Regeln der demokratischen Vorwahlen erhalten nur Kandidaten mit mindestens 15 Prozent der Wählerstimmen in den einzelnen Staaten Parteitagsdelegierte. Dies führte dazu, dass bei den bisherigen Vorwahlen abwechselnd Biden, Buttigieg und Klobuchar leer ausgingen. Sanders sammelte hingegen in allen Staaten Delegierte.

Amy Klobuchar steigt aus und wechselt in Bidens Lager.
Foto: APA/AFP/Jenkins

Die große Unbekannte am Super Tuesday in der frühere New Yorker Bürgermeister Mike Bloomberg, der die ersten vier Vorwahlen ausgelassen hat. Der Milliardär überzog die Bundesstaaten mit Fernsehwerbung und hofft darauf, im Kampf um die Parteitagsdelegierten vorn mitmischen zu können.

Neben Sanders, Biden und Bloomberg sind noch zwei Kandidatinnen im Rennen, die Senatorin Elizabeth Warren und die Kongressabgeordnete Tulsi Gabbard. (APA, 3.3.2020)