Für das gründliche Händewaschen nicht stark verschmutzter Hände benötigt man 20 bis 30 Sekunden.

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Das neuartige Coronavirus ist nun auch in Österreich angekommen, vor allem in den Köpfen der Bevölkerung. Das bekommen auch die Kleinsten mit. "Derzeit melden sich viele Kinder und Jugendliche bei uns, die Fragen zum Thema Coronavirus haben. Auch besorgte Eltern wollen wissen, wie sie ihren Nachwuchs über diese Infektionskrankheit informieren können, ohne ihnen Angst zu machen", sagt Birgit Satke, Leiterin der Telefonhotline Rat auf Draht.

Das oberste Gebot sei, Ruhe zu bewahren. Da es sich um ein neuartiges Virus handelt, kann man noch nicht genau sagen, welche konkreten Folgen es speziell für Kinder hat. Bislang beobachteten Mediziner und Wissenschafter, dass Covid-19 bei Kindern eher mild verläuft. "Erklären Sie Ihrem Kind, dass das Virus im Normalfall für gesunde Menschen nicht lebensgefährlich ist und Vorsichtsmaßnahmen dafür sorgen, dass sich möglichst wenige Menschen anstecken", empfiehlt Satke.

Wenn Eltern ihre Kinder über Sars-CoV-2 aufklären, sollte das altersgerecht passieren. Der Tipp von Rat auf Draht: "Nehmen Sie die Sorgen und Ängste Ihres Nachwuchses ernst. Übertriebene Sorge kann die Angst bei Kindern jedoch verstärken. Erklären Sie Ihrem Nachwuchs daher altersgerecht, wie man sich mit dem Virus anstecken und wie man sich am besten davor schützen kann."

Unaufgeregt bleiben

Wichtig sei außerdem das Training guter Hand-Hygiene: So sind für das gründliche Händewaschen nicht stark verschmutzter Hände 20 bis 30 Sekunden nötig. "Bringen Kind gute Hygiene-Maßnahmen bei, wie etwa regelmäßiges und richtiges Hände waschen, Husten und Niesen in den gebeugten Ellenbogen oder in ein Taschentuch. Direkter Kontak- mit hustenden oder niesenden Personen sollte vermieden werden", sagt Satke.

Angst ist ansteckend: Je aufgeregter berichtet wird, umso mehr Sorgen machen sich die Menschen, denn es wird der Eindruck erweckt, dass eine sehr große Zahl an Menschen bereits betroffen wäre. In Österreich sind bis dato aber nur 21 Personen an COVID-19 erkrankt. "Halten Sie sich daher an Medien, die bekannt dafür sind, seriöse Fakten aufzugreifen. Geben Sie nur solche Informationen und Quellen an Ihr Kind weiter", rät Rat auf Draht.

Infostopps einlegen

Besonders problematisch können via sozialen Medien geteilte Fotos, Tipps und Berichte sein. "So werden viele falsche Informationen verbreitet, die wiederum die Angst bei Ihrem Nachwuchs verstärken können. Entscheiden Sie sich bewusst dazu, auch einmal einen Infostopp einzulegen", sagt Satke.

Das Wichtigste zum Schluss: Eltern sind für ihre Kinder Vorbilder, sie lernen auch über das Verhalten der Erwachsenen. "Überdenken Sie daher Ihren eigenen Medienkonsum und Ihren Umgang mit dem Thema. Wenn Sie ständig auf die neuesten Meldungen über Ansteckungen warten, oder danach googeln hat dies keine gute Vorbildwirkung auf Ihr Kind", resümiert Rat auf Draht. (red, 3.3.2017)