Europa-, Welt- und Publikumspremieren hätte es auf dem abgesagten 90. Genfer Autosalon zuhauf gegeben, hier eine Auswahl der wichtigsten neuen Serienmodelle: Fiat 500 BEV, Toyota Yaris, Hyundai i20, Honda Jazz, Audi A3, Seat Leon, Škoda Octavia, Cupra Formentor, Kia Sorento, Lexus LC 500 Cabrio.

Die Meldungen im Einzelnen, sortiert nach Größe und Gattung. 500 BEV: Richtig, vom Fiat-Klassiker wird endlich eine E-Version greifbar, mehr davon demnächst.

Die vierte Generation des Toyota Yaris kommt im September nach Österreich, inklusive Vollhybrid.
Foto: Toyota

Bei Toyota tritt die vierte Yaris-Generation an, der Kleine kommt pausbäckiger daher und mit rundlich ausgestellten Radkästen. Angenehm trendwidrig schrumpft er in der Länge um einen halben Zentimeter auf 3,94 Meter, legt beim Komfortmaß Radstand allerdings um 50 Millimeter zu. Drei (Dreizylinder-)Motorisierungen stehen zur Auswahl: ein 1,0-Liter-Benziner mit 72 und ein 1,5er mit 121 PS – auf dem basiert auch der Vollhybride (Otto: 91 PS, E-Motor: 58 kW/79 PS, Systemleistung: 85 kW/116 PS). Ab September, Preise folgen.

Gleich lang wie bisher, aber flacher, breiter und mit mehr Kofferraum: Hyundai i20. Ab Herbst.
Foto: Hyundai

Hyundai i20. Der beliebte Kleinwagen bleibt mit 4,04 Metern praktisch gleich lang, wird aber 24 Millimeter flacher und 30 breiter, der Kofferraum wuchs um 25 auf 351 Liter. Er wurde optisch emotionalisiert und ist überhaupt der erste Hyundai in Europa mit der neuen Designsprache "Sensuous Sportiness". Motorisch sind ausschließlich Benziner avisiert, Marktstart ist im Herbst, Preise: noch offen.

Auch Hondas Jazz kommt (nur) als Hybrid zu uns. Die Rustikalvariante Crosstar ist neu. Ab Sommer.
Foto: Honda

Nächster im Kleinwagenbunde: Honda Jazz. Ebenfalls vierte Generation. Wurde 51 Millimeter länger, misst jetzt 4,08 Meter. Stets war der Jazz einer der schlauesten Kleinwagen überhaupt, da punktet auch der klar und sauber gezeichnete Neue. Neben der Basisversion kommt eine SUVisierte namens Crosstar. Erstmals gibt es den Jazz in Europa ausschließlich als Hybridmodell, wobei die technische Konfiguration sich anlehnt an die im CR-V. Der Elektromotor leistet dabei 80 kW (109 PS), der Benziner 72 kW (98 PS). WLTP-Verbrauch: 4,5 l/100 km. Ab Juni, ab 21.990 bzw. ab 26.990 € (Jazz Crosstar).

Bei Audi ist der neue A3 Sportback startklar, schon im Mai geht es in die vierte Runde.
Foto: Audi

Damit zu drei Kompakten aus dem VW-Konzern, alle fahren in vierter Generation und auf MQB (Modularer Querbaukasten) vor. Der seit 1996 über fünf Millionen Mal verkaufte Audi A3 Sportback legt im Mai los. Der Bestseller bleibt bei den Abmessungen praktisch auf Vorgängerniveau, nur in Länge (4,34 Meter) und Breite legt er um jeweils gut drei Zentimeter zu. Im Antriebskapitel zu nennen wären zwei 2,0-Liter-Diesel (116 und 150 PS) und ein 1,5-Liter-Otto (150 PS), Letzterer kommt auch mit 48-Volt-Mildhybrid-System, getriebeseitig zur Auswahl stehen Sechs-Gang-Schaltung und Sieben-Gang-DSG. Ein besonders Schmankerl ist das Fahrwerk mit erstmals zentralem Steuergerät, das die bisherigen Einzelsysteme zusammenführt.

Breite Auswahl

Beim Seat Leon geht's einen Tick rascher als beim A3, Marktstart (auch für den Kombi) ist im April.
Foto: Seat

Mit 4,37 bzw. 4,64 Metern (Kombi) legt der Leon um jeweils neun Zentimeter zu, und auch Seat hat eine fesche neue Linie gefunden. Marktstart ist im April, Preise gibt es aber, wie beim Audi, noch nicht. Im Antriebskapitel ist der Leon breiter aufgestellt denn je, von Benzin- und Dieselmotoren über Erdgas (CNG) sowie Mild- und Plug-in-Hybrid ist alles da, Leistungsspektrum: 130 bis 204 PS.

Neu beim neuen Škoda Octavia ist Plug-in-Hybrid. Gibt's auch ab Herbst mit 204 und 245 PS (RS iV, Bild).
Foto: Skoda

Die Rahmendaten des kristallglasklar designten Škoda Octavia sind soweit auch schon bekannt, mit 4,69 Meter Länge wächst die Limousine (Kofferraum: plus zehn Liter auf 600) um 19, der Combi (plus 30 Liter auf 640) um 22 Millimeter, Marktstart ist Mitte April, und ja, eine Scout-Version (Herbst) ist auch wieder geplant.

Antriebskapitel? Zur Auswahl stehen (Mild-Hybrid-)Benziner und Diesel mit einem Leistungsspektrum von 110 bis 204 PS, der schwächere Plug-in-Hybrid (zugehöriges Kürzel: iV) leistet 204 PS, der stärkere (RS iV) 245, E-Reichweite: bis zu 60 Kilometer. Zusatz RS: Die ökokorrekt-sportlichen Octavias – Škoda spricht von "nachhaltiger Sportlichkeit" – starten im Herbst.

Nochmals Leon. Die scharfen Ableger heißen Cupra Leon, der Kombi (310 PS, Allrad) fegt im Oktober los, der Fünftürer (300 PS; Plug-in-Hybrid: 245 PS) Ende des Jahres, und damit wären auch schon die Motorisierungen der wichtigsten Cupra-Neuheit angerissen, die mit Seat nix am Hut hat, sondern der Performance-Submarke allein vorbehalten ist: Der Formentor wird gegen Jahresende mit Plug-in-Hybrid (245 PS) und Benziner (310 PS) erhältlich sein.

Ende des Jahres kriegt Cupra mit dem Formentor ein erstes eigenständiges Modell fernab von Seat.
Foto: Cupra

4,45 Meter lang (Radstand: 2,68 Meter) ist der Sport-SUV im dynamischen Wellschliff, im 450-Liter-Kofferraum wird man sein komplettes Sportzeugs unterbringen, und mit dem kleineren Seat Ateca hat er genau: nix zu tun, außer der gemeinsamen MQB-Basis.

Kias SUV-Flaggschiff Sorento startet im Juli dieselmotorisch, Hybrid folgt Ende des Jahres.
Foto: Kia

Wir bleiben bei SUV, aber eine Nummer größer: Die vierte Generation von Kias Sorento wächst in der Länge zwar nur einen Zentimeter (4,81 Meter), der Radstand legt aber um 35 Millimeter auf 2,82 Meter zu – was zeigt: Der eigenwillig designte SUV ist der erste auf einer neuen Plattform, die auch elektrifizierten Antriebsstrang ermöglicht. Zum Beispiel einen ab Jahresende verfügbaren Hybrid mit 1,6-Liter-Turbo-Benziner (180 PS), 44,2-kW-E-Motor und 1,49-kWh-Batterie, 230 PS Systemleistung. Los geht es im Juli mit einem 2,2-Liter-Diesel (202 PS) und Acht-Gang-Doppelkupplungsgetriebe.

Mit V8-Motor, 464 PS und Textilverdeck fährt das Lexus LC 500 Cabriolet im Sommer vor.
Foto: Lexus

Gegen Ende unseres "Genf der Konjunktive"-Streifzugs mit den wichtigsten neuen Serienmodellen, die am Autosalon gezeigt worden wären, ein kurzer Blick in die Welt der Cabrios. Lexus tut was gegen das Artensterben, das LC 500 Cabriolet fährt im August vor, ein bildschöner Repräsentant der Textildachfraktion – 4,76 Meter nach oben hin offenes Flaggschiff mit 5,0-Liter-V8 und 464 PS, und das Verdeck ist in 15 Sekunden offen, in 16 zu.

Spielt aber zulassungsstatistisch eine ähnlich marginale Rolle wie Porsches neues Topmodell, mit dem wir schließen: 911 Turbo S. Ab Mai, ab 279.072 bzw. ab 298.163 Euro (Cabriolet). Dessen 3,8-Liter-Boxer mit zwei VTG-Ladern leistet mit 650 PS um 70 mehr als bisher. LC und 911: faszinierend. Aber Autos im Konjunktiv. (Andreas Stockinger, 3.3.2020)