Seti@home trug zu verschiedenen Erkenntnissen bei, allerdings gelang es nie, Rückrufe von "nach Hause" an E.T. zu identifizieren.

Foto: Universal Pictures

Mit einem neuen Ansatz und einem ambitionierten Ziel ging am 17. Mai 1999 das Projekt Seti@home ans Netz. Wissenschafter der University of California riefen darin Internetnutzer rund um die Welt dazu auf, Rechenleistung für Forschungszwecke zur Verfügung zu stellen.

Konkret verteilte man Datenpakete mit Informationen zu aus dem Weltraum empfangenen Signalen von verschiedenen Observatorien – in der Hoffnung, mehr über das All zu erfahren und dabei Hinweise auf intelligente, außerirdische Lebensformen zu finden. Für die Teilnehmer bedeutete das keine Einschränkungen, denn die Seti-Software analysierte die Informationen nur, wenn der PC gerade nicht in Verwendung war. Nach mehr als 20 Jahren wird Seti ("Search for Extraterrestrial Intelligence") nun sein Onlineprogramm einstellen.

Einstellung aus Erfolgsgründen

In diesem Monat werden noch Daten an die Nutzer ausgespielt, dann liegt das Projekt auf Eis. Die Software und ihre Infrastruktur existieren aber weiterhin. Sollten andere Astronomen der Universität also Bedarf an verteilter Rechenpower haben, sei eine einfache Reaktivierung möglich.

Die Einstellung von Seti@home, das zu seinen Spitzenzeiten über fünf Millionen Teilnehmer hatte und zuletzt noch 1,8 Millionen, ist allerdings kein Grund zur Trauer. Die Forscher begründen es schlicht damit, dass ihr Projekt zu Ende sei und im Prinzip alle Daten ausgewertet seien, die man auswerten wollte. Dementsprechend hätten die Analysen der Nutzer kaum noch etwas beitragen können. Man werde sich nun der abschließenden Auswertung und der Verfassung eines Papers widmen.

Alternativen

Wer weiterhin seine Rechenleistung für wissenschaftliche Zwecke "spenden" will, hat aber einige Alternativen. Seti@home läuft auf der "Boinc"-Plattform der University of California, über die auch andere Rechenprojekte dieser Art betrieben werden. Weiters gibt es das der Medizinforschung gewidmete Projekt Folding@Home, das zuletzt den Kampf gegen das Coronavirus aufgenommen hat. (gpi, 3.3.2020)