Japanischen Bobo-Lifestyle in "Followers" auf Netflix.

Foto: Netflix

Wer sich nach dem Trailer der neuen Netflix-Serie "Followers" doch die erste Folge zumutet, bekommt zumindest japanischen Bobo-Lifestyle serviert. Die Handlung der japanischen Dramaserie wird von fetzigen Haarschnitten und extravaganten Outfits an die Wand gespielt.

Genauso wie man hohle und kurze Dialoge hingeworfen bekommt, ist auch der Inhalt schnell erzählt: Bei einem Shooting kreuzen sich die Wege der jungen, erfolglosen Schauspielerin Natsume und der erfolgreichen Modefotografin Limi. Diese drückt just in dem Moment auf den Auslöser ihrer Kamera, als Natsume vor lauter Wut auf das Leben in eine Schokolade beißt. Da beide Frauen ihren Alltag und ihre Gefühle auf einer Social -Media-Plattform ausbreiten, wird das gepostete Foto für Natsume zum Sprungbrett. Man legt jede Menge Köder aus, um alle erdenklichen Zielgruppen von einer Folge zur nächsten Folge zu schleppen.

Geboten wird neben plumpen Produktplatzierungen eine Lovestory mit einem Youtube-Star und eine heimliche Liebe zur besten Freundin. Die Sex and the City-Fraktion versucht man mit der Clique der Modefotografin zu ködern: Man ist mit dabei, wenn sich der Toyboy an die reife Geschäftsfrau ranmacht und sich an gemeinsamen Shoppingtouren erfreut. Der Höhepunkt ist Limis Kinderwunsch, der abstruse Ausmaße annimmt. Bereits nach der ersten Folge verspürt man das Verlangen, wie Natsume vor lauter Frust wegen der vergeudeten Zeit in eine Schokolade zu beißen und den Unmut mit der Community zu teilen. (Stefanie Leschnik, 4.3.2020)