Tanner hat nach eignen Angaben bereits ein Gespräch mit der Schweizer Verteidigungsministerin Viola Amherd über eine Überbrückungslösung geführt.

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Wien – Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) lässt laut "Presse" prüfen, ob die durch die Ausmusterung der Saab 105-Flugzeuge des Bundesheers entstehende Lücke erneut durch von der Schweiz geliehene Kampfjets geschlossen werden könnte. Wie es mit der Luftraumüberwachung längerfristig weitergehen soll, will Tanner bis Mitte des Jahres entscheiden.

Österreich hatte (vor der Auslieferung der Eurofighter) bereits bis 2008 vier Jahre lang zwölf geleaste amerikanische F5-Tiger Jets der Schweizer Luftwaffe im Einsatz. Die Republik kostete das damals 75 Mio. Euro. Ob es diesmal wieder F5 werden könnten, die teils schon seit den 1970er-Jahren in Dienst stehen, ließ Tanner offen. Die Schweiz verfügt auch über modernere F/A-18-Jets, diese dürften im Einsatz aber wohl zu teuer kommen.

Causa Eurofighter

Tanner erklärt, dass sie mit der Schweizer Verteidigungsministerin, also mit Viola Amherd von der Christlichdemokratischen Volkspartei (CVP), ein sehr ausführliches Gespräch über eine Überbrückungslösung geführt habe. Nun werde mit den Schweizer Kollegen auf technischer Ebene weiter gesprochen.

In Sachen Eurofighter ist laut der Ministerin die Prüfung noch nicht abgeschlossen, ob eine zivilrechtliche Klage gegen Airbus jetzt Sinn machen würde. "Das werden wir diese Woche mit der Finanzprokuratur endgültig erörtern", sagte sie. Bezüglich der weiteren Luftraumüberwachung verwies sie auf Vorarbeiten durch zwei ausführliche Berichte von zwei Kommissionen. "Ich habe den Generalstab beauftragt, diese beiden Berichte zu erweitern, besonders durch weitere Finanzierungsvarianten", so Tanner. (APA, 3.3.2020)