Jeder vierte Autofahrer legt im Alltag regelmäßig Wege mit dem Fahrrad zurück.

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Die Gegensätze zwischen Autos, Öffis und Rädern sind kleiner, als man denken könnte. So fährt etwa nur ein Neuntel der Autofahrer nie mit Öffis oder dem Fahrrad, aber bereits jeder dritte Autofahrer fährt inzwischen Strecken mit der Bahn, die er einst hinter dem Lenkrad zurückgelegt hat – und jeder vierte tut dies mit dem Fahrrad.

80 Prozent von Österreichs Bevölkerung ab 17 Jahren lenken zumindest gelegentlich ein Auto, 20 Prozent nie. Die repräsentative Umfrage des Instituts Integral im Auftrag des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) zeigt, dass ein Viertel der Autofahrenden selten mit diesem unterwegs ist. In der Gruppe der Vielfahrenden gibt es wiederum zu je einem Viertel Öffi-affine sowie Rad-affine Autofahrer.

Ein Drittel jener, die häufig mit dem Auto fahren, möchte heuer mehr Alltagswege zu Fuß gehen. Nur elf Prozent der Autofahrer nutzen nie öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad. "Österreichs Autofahrerinnen und Autofahrer sind eine sehr heterogene Gruppe, was ihr Mobilitätsverhalten betrifft", fasste VCÖ-Experte Michael Schwendinger eines der Ergebnisse zusammen.

Auto und Rad

Von der Gruppe der Autofahrenden nutzt ein Viertel das Auto selten, drei Viertel mehrmals die Woche. Auch in der Gruppe jener, die häufig ein Auto lenken, sind die meisten vielfältig mobil. 25 Prozent der viel Autofahrenden legen mehrmals im Monat oder öfters Alltagswege mit dem Fahrrad zurück, weitere 25 Prozent fahren zumindest gelegentlich im Alltag Rad, und weitere 13 Prozent radeln ausschließlich in der Freizeit, etwa zum Sport. Eine weitere Gruppe der häufig Autofahrenden ist Öffi-affin: 22 Prozent nutzen mehrmals im Monat oder häufiger öffentliche Verkehrsmittel, weitere 44 Prozent zumindest gelegentlich.

"Österreich kann seine Klimaziele nur erreichen, wenn künftig weniger mit dem Auto gefahren wird. Eine große Gruppe der Autofahrenden ist grundsätzlich bereit, mehr Strecken mit Bahn, Bus, Fahrrad oder zu Fuß zurückzulegen. Dort, wo es gute klimaverträgliche Mobilitätsangebote gibt, braucht es Anreize, damit diese mehr genutzt werden. Und wo Angebote mangelhaft sind, sind sie rasch zu verbessern", stellt VCÖ-Experte Schwendinger fest.

Vermeidbare Autofahrten

Auf die Frage, ob von den zuletzt gemachten Autofahrten auch vermeidbare dabei waren, antwortete jede vierte Person mit "viele bis alle" und jede dritte mit "zumindest ein paar". Nur 38 Prozent gaben an, dass es keine Alternative zum Auto gab. Auch von den in kleinen Orten Wohnenden sagte weniger als die Hälfte (45 Prozent), dass alle Autofahrten unvermeidbar gewesen wären. Von den 62 Prozent, die vermeidbare Autofahrten hatten, sind drei Viertel zum Umsteigen bereit.

Als nötige Maßnahmen wurden am häufigsten mehr öffentliche Verkehrsangebote (auch am Abend), eine kürzere Fahrzeit im öffentlichen Verkehr und günstigere Tickets genannt. Der VCÖ fordert in diesem Kontext die rasche Umsetzung der Regierungspläne, das öffentliche Verkehrsangebot in den Regionen und in den Ballungsräumen zu verbessern. (APA, 4.3.2020)