Linken-Chef Bernd Riexinger steht in der Kritik.

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Die Linke in Deutschland steht unter Rechtfertigungsdruck. Auf einer Konferenz der Partei in Kassel in Hessen forderte eine Besucherin mehr Klarheit der Partei in der Klimapolitik, wie ein auf Twitter kursierendes Video zeigt. Und zwar mit den Worten: "Energiewende ist auch nötig nach einer Revolution, und auch wenn wir das eine Prozent der Reichen erschossen haben, ist es immer noch so, dass wir heizen wollen."

Der Chef der Partei, Bernd Riexinger, sitzt auf der Bühne und reagiert, wohl als Scherz gemeint, mit: "Ich möchte nur sagen, wir erschießen sie nicht, wir setzen sie schon für nützliche Arbeit ein." Im Publikum bricht danach Gelächter und Applaus aus. Der Chef der CSU, Markus Blume, forderte daraufhin den Rücktritt von Riexinger. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak kritisierte Riexinger scharf.

Auch vonseiten seiner eigenen Partei gibt es Kritik. Linken-Politiker Bodo Ramelow – er will am Mittwoch zum Ministerpräsidenten von Thüringen gewählt werden – schrieb auf Twitter: "Wer Menschen erschießen will und von einer Revolution mit oder durch Gewalt schwadroniert, hat mit meinem Wertekanon nichts gemein. So eine Aussage auf einer Konferenz meiner Partei ist inakzeptabel und hätte nie lächelnd übergangen werden dürfen!"

Riexinger reagierte am Dienstagnachmittag auf die Kritik.

Der Kommentar der Teilnehmerin werde völlig aus dem Kontext gerissen, sei aber trotzdem inakzeptabel, schrieb er auf Twitter. Er bedauere, dass er ihn nicht sofort "unmissverständlich zurückgewiesen" habe. (red, 4.3.2020)