Das Galaxy S20 bekommt zwei große Updates, nach Android 12 ist dann Schluss.

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Eines kann man Samsung schwerlich vorwerfen: Dass das Unternehmen bei der Hardware spart. Auch in der Galaxy-S20-Reihe wurden wieder zahlreiche High-End-Komponenten verbaut. Gerade das Ultra-Modell versucht sich dabei an einer Art Zusammenstellung des "Besten vom Besten", das technisch gerade möglich ist. Und auch bei der Update-Versorgung hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren deutliche Fortschritte gemacht: Sicherheitsaktualisierungen gibt es mittlerweile monatlich über einen Zeitraum von drei Jahren, danach folgt noch ein weiteres Jahr mit vierteljährlichen Updates.

Zwei Updates, dann ist Schluss

Ein Schwachpunkt verbleibt aber in Update-Fragen, und auf den verweist nun 9to5Google in einem aktuellen Artikel. Auch für das Galaxy S20 verspricht Samsung nämlich weiterhin nur zwei große Android-Versionssprünge. Angesichtsdessen, dass das S20 mit Android 10 ausgeliefert wird, ist damit also bei Android 12 das Ende erreicht. Eine Version, die aller Voraussicht nach bereits in rund 18 Monaten von Google freigegeben wird.

Dazu muss angemerkt werden, dass viele andere Android-Hersteller in dieser Hinsicht auch nicht besser sind – und zwar nicht einmal im Premium-Bereich. Bleibt natürlich die Frage: Wieso? Üblicherweise stellt hier der Support durch die Chiphersteller eine entscheidende Rolle. Beim S20 hat Samsung diese Ausrede allerdings nur zum Teil. So weist das außerhalb der USA verkaufte Modell einen eigenen Prozessor von Samsung auf, hier hätte man also die entscheidenden Komponenten selbst im Griff. Allerdings könnte eine Rolle spielen, dass Samsung in den USA den Snapdragon 865 verwendet, und damit einen Chip von Qualcomm, von dessen Kooperation man dann für größere Updates abhängig ist. Die US-Version könnte also die Update-Versorgung in anderen Ländern bremsen, immerhin wären US-Kunden wohl alles andere als erfreut, wenn ihre Gerät schlechteren Support als die internationale Ausgabe aufweist.

Es geht auch anders

Trotzdem kann dieser – an sich korrekte – Verweis auf die Rolle von Qualcomm nur begrenzt stehen gelassen werden. Immerhin zeigt zumindest ein Android-Hersteller, dass es trotzdem anders gehen kann – und zwar Google selbst. Dessen nächstes Topgerät, das Pixel 5, wird nämlich aller Voraussicht ebenfalls den Snapdragon 865 verwenden. Und selbst wenn sich Google nur an sein bisheriges Supportversprechen hält, wird das Pixel 5 sogar noch Android 14 erhalten – also zwei große Versionssprünge nach dem, was Samsung bietet.

Ist das nicht egal?

Bleibt natürlich die Frage: Wie wichtig sind überhaupt große Updates? Immerhin bekommen die erwähnten Geräte trotzdem Sicherheitsaktualisierungen. Das ist an sich korrekt, und sicherlich auch der wichtigere Punkt bei der Update-Versorgung. Trotzdem darf nicht übersehen werden, dass jeder große Android-Versionssprung der vergangenen Jahren auch immer strukturelle Verbesserungen für Sicherheit und Privatsphäre mit sich gebracht hat. Wer sich etwa vor ein paar Jahren ein Galaxy S8 zugelegt hat, verpasst damit aktuell unter anderem die Möglichkeit, Apps den Zugriff auf die Standortberechtigung nur mehr zu erlauben, wenn sie gerade im Vordergrund aktiv sind. Und das Galaxy S9 wird wiederum die Möglichkeit zur Vergabe von Einmal-Berechtigungen nie erhalten – ist diese doch für Android 11 vorgesehen, das für das Samsungs Top-Smartphone aus dem Jahr 2018 nicht mehr vorgesehen ist. (Andreas Proschofsky, 04.03.2020)