Händewaschen und Husten nur in die Ellenbeuge – Maßnahmen wie diese helfen, eine Ansteckung mit dem Coronavirus zu vermeiden.

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Das Coronavirus ist in Österreich angekommen. Mit Beginn des Sommersemesters weisen auch die Hochschulen auf ihren Websites auf Vorsichtsmaßnahmen hin, um der weiteren Verbreitung von Sars-CoV-2 entgegenzuwirken.

So ersucht etwa die Uni Wien Studierende und Mitarbeiter, den Arbeits- oderStudienplatz zu meiden, falls Symptome wie Fieber, Husten oder Atembeschwerden auftreten – insbesondere dann, wenn man zuvor in einem Risikogebiet war. In einem Schreiben der lokalen ÖH an die Studierenden heißt es, man habe mit dem Rektorat besprochen, dass "Abwesenheiten von Pflichtveranstaltungen möglichst großzügig behandelt" würden.

Bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen ist als Grundregel vorgesehen, dass Teilnehmer in der ersten Einheit normalerweise anwesend sein müssen, um angemeldet zu bleiben. Es gilt weiters, dass unentschuldigt ferngebliebene Studierende abgemeldet werden müssen, um Nachrückungen zu ermöglichen. Wegen des Coronavirus lockert die Uni Wien allerdings diese Bestimmungen: "Studierende, die aufgrund der oben genannten Kriterien zur prüfungsimmanenten Lehrveranstaltung nicht erscheinen, sind aufgefordert, die LV-Leitung per E-Mail zu informieren", heißt es von der Uni Wien: "Bei Abwesenheiten der Studierenden ist aufgrund der besonderen Situation kulant vorzugehen." Daher sieht die Uni Wien davon ab, Krankenbestätigungen zu verlangen. Die Glaubhaftmachung eines Verhinderungsgrundes reicht aus.

Verhaltensregeln und Taskforce

Die Uni Salzburg bittet um die Einhaltung einiger Verhaltensregeln: "Vermeiden Sie unnötige Kontakte oder Händeschütteln", "Achten Sie auf erhöhte Handhygiene" sowie "Vermeiden Sie freies Niesen oder Husten".

Eine Taskforce hat indes die Uni Graz eingerichtet, diese will laufend über allfällige Maßnahmen beraten und informieren. Es gehe vor allem um eine einheitliche Kommunikation nach außen und darum, Fragen von Studierenden zu beantworten. Denn es gebe eine "gewisse Verunsicherung" und "vereinzelte Anfragen", heißt es von der Uni Graz zum STANDARD. So seien etwa italienische Studierende in Sorge gewesen, sie seien aber weder aus einer Krisenregion gekommen, noch hätten sie Symptome aufgewiesen – bei keinem Gespräch habe es Grund zur Beunruhigung gegeben. "Es geht vor allem um Aufklärung und darum, Panik zu vermeiden", sagt ein Sprecher. Restriktionen gebe es nicht.

Italien erwägt Uni-Schließungen

Von den rund 75.459 ausländischen Studierenden an öffentlichen Unis kommen rund 9000 Studierende aus Italien. Italien ist das in Europa am schwersten vom Ausbruch des SARS-CoV-2-Virus betroffene Land. Italien hat am Mittwoch daher die Schließung aller Universitäten im ganzen Land beschlossen.

In Südtirol blieb zuvor die Uni Bozen wegen der Verbreitung des Coronavirus bis 2. März geschlossen. Ob der anhaltenden Unsicherheit hat die Hochschule Sicherheitsmaßnahmen beschlossen. Der für Mitte März geplante Tag der offenen Tür wird etwa digital abgehalten.

Checkliste des Ministeriums

Auch das österreichische Bildungsministerium hat eine Checkliste für Hochschulen veröffentlicht, wie mit einer Erkrankung oder einem dringenden Verdachtsfall umzugehen ist. An erster Stelle steht die Meldung an die Unileitung, gesetzte Maßnahmen müssen ans Ministerium geleitet werden.

In puncto Auslandsaufenthalte betont das Ministerium, dass die Finanzierung von Mobilitätsprogrammen wie bisher gewährleistet ist. Es bestehe die Möglichkeit, laufende Aufenthalte beziehungsweise bevorstehende Aufenthalte in oder aus betroffenen Ländern zu stornieren. (Oona Kroisleitner, 4.3.2020)