Mit der Kamera links oben wurden die fünf Speaker rechts gefilmt. Beschallt wurden sie mit den Lautsprechern links im Bild.

Foto: Mon(IoT)r Lab

Fast jeder, der einen Smart-Speaker gesehen hat, bekam vermutlich auch dessen unbeabsichtigte Aktivierung mindestens einmal mit. Wie oft sich Alexa und Co im Alltag ungewollt aktivieren ließen, untersuchten drei Forscher der US-amerikanischen Northeastern University mit drei Kollegen vom Imperial College in London. "Basic thinking" fasste die Studie der Forscher zusammen.

Der Versuchsaufbau

Für die Studie verwendeten sie ein Google Home Mini der ersten Generation, ein Apple Homepod der ersten Generation, den Harman Kardon Invoke von Microsoft und je zwei Amazon Echo Dots der zweiten und dritten Generation. Der Test: 125 Stunden lang ließen sie die Speaker mit zehn verschiedenen Serien, wie beispielsweise "The Big Bang Theory" oder "Narcos" beschallen. Aktivierungen durch die eigenen Kennwörter – Google Home Minis Kennwörter sind "OK", "Hey" und "Hi Google" – wurden nicht mit eingerechnet. Mit Kameras zeichneten sie die Versuchsobjekte auf und mit Hilfe eines drahtlosen Zugangspunkts den Datenverkehr zwischen Gerät und Internet.

Ergebnis

Im Schnitt wurden die Geräte pro Tag – 24 Stunden – zwischen 1,9 und 19 Mal aktiviert. HomePod und Cortana waren hier an der Spitze, gefolgt von den Echo Dots der zweiten Generation, Google Home Mini und die Echo Dots der dritten Generation an letzter Stelle.

Nur 8,44% der Aktivierungen geschahen bei fast allen Durchgängen aufgrund desselben Auslösers. Ein Grund dafür könnte sein, dass die Speaker aus Fehlaktivierung lernten.

Die längsten Aufzeichnungen wiesen die Echo Dots der zweiten Generation und Microsofts Invoke auf: 20 bis 43 Sekunden lang waren sie bis zur automatischen Deaktivierung aktiv. Die restlichen Speaker schalteten sich im Durchschnitt nach sechs Sekunden wieder aus.

In der Studie folgt zum Schluss eine Auflistung, welche Kombinationen von Wörtern und Silben eine Aktivierung bei den jeweiligen Geräten auslöste. Beispielsweise hielten die Amazon Smart-Speaker ein "exclamation" oder "kevin’s car" für ein Alexa.

Einen Beweis dafür, dass die Speaker dauerhaft aufnehmen würden, fanden die Forscher nicht. (emko, 06.03.2020)