Bild nicht mehr verfügbar.

ProSiebenSat1-Chef Max Conze rechnet mit mehr Umsatz 2020 – vorbehaltlich Corona. Sein aktueller Vertrag läuft bis Mai 2021.

Foto: REUTERS/Annegret Hilse

Der deutsche Fernsehkonzern ProSiebenSat1 kämpft weiter mit sinkenden Erlösen und Gewinnen im Werbefernsehen, kann das aber mit seinen Internetshops und seinem Produktionsgeschäft teilweise ausgleichen. Der Konzernumsatz wuchs voriges Jahr um drei Prozent auf 4,1 Milliarden Euro, der auf die Aktionäre entfallende Gewinn um 66 Prozent auf 413 Millionen Euro.

Der Gewinn des Mutterkonzerns von Österreichs größter Privatfernsehgruppe ProSiebenSat1Puls4 ist im Vorjahr wegen hoher Abschreibungen auf Programmbestände eingebrochen.

Der um Sondereffekte bereinigte Betriebsgewinn des Medienkonzerns fiel 2019 um 14 Prozent auf 872 Millionen Euro. Grund seien hohe Investitionen in die Zukunft des Geschäfts und der herausfordernde TV-Werbemarkt, erklärte das Unternehmen. Die Einnahmen aus TV-Werbung schrumpften um 5 Prozent. Wachstumstreiber waren die Online-Parfümerie Flaconi, digitale Werbung und das relativ kleine Produktionsgeschäft.

"Mögliche Auswirkungen des Coronavirus nicht berücksichtigt"

Für das laufende Jahr peilt Vorstandschef Max Conze einen bereinigten Betriebsgewinn in der gleichen Größenordnung an. Der Umsatz soll auf 4,3 Milliarden Euro steigen. "In diesem Ausblick sind jedoch die möglichen Auswirkungen, die eine weitere Ausbreitung des Coronavirus auf Investitionsentscheidungen von Werbekunden haben könnte, nicht berücksichtigt", sagte Finanzvorstand Rainer Beaujean. Im TV-Werbegeschäft rechnet ProSiebenSat1 mit einem "schwachen Jahresstart und einer besseren Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte".

Der Konzern will zusätzliche Investitionen in lokale Programminhalte, neue Werbeformen und das Wachstum der Nucom-Gruppe mit den Vergleichsportalen und Onlineshops stemmen. Dank der vor einem halben Jahr gestarteten Streamingplattform Joyn nehme die digitale Reichweite stetig zu, sagte Conze. Joyn habe sieben Millionen Nutzer. (APA, dpa, red, 5.3.2020)