Hildur Guðnadóttir hat soeben einen Oscar für die beste Filmmusik erhalten und kommt Anfang Mai zum Donaufestival.

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Da kommt gleich richtig gute Laune auf, wenn eine Pressekonferenz mit ein paar Worten über den "Todesalgorithmus" beginnt. Wenn sich also das selbstfahrende und -denkende Auto entscheiden muss, ob es bei einem Unfall eine junge oder drei alte Personen ummäht usw. Wenn die künstliche Intelligenz ethische Entscheidungen trifft.

Um die KI, um böse und liebe Roboter und die Rolle des Menschen dreht sich das diesjährige Donaufestival. Unter dem Motto "Machines Like Us" lässt sich die Beziehung von Mensch und Maschine sowohl als kollaborativ-utopische als auch als antagonistisch-dystopische deuten – je nachdem, wer oder was bei den über 90 Einzelveranstaltungen des Festivals auf der Bühne steht.

Welt ohne Menschen

Das reicht vom entrischen Bubblegum-Pop der Kunstfigur Sophie bis zum dreckigen Experimental-Hip-Hop von Clipping. Da imaginiert Laurence Lek in seinen computeranimierten Filmen eine Welt ohne Menschen. Was passiert, wenn Menschen gar nicht als solche wahrgenommen werden, weil sie einer Minderheit angehören und ihr Tod niemanden schert, beforscht die südafrikanische Choreografin Nomcebisi Moyikwa in der Performance No Humans Involved.

Die Oscarpreisträgerin Hildur Guðnadóttir wird im AKW Zwentendorf ihren hochgelobten Soundtrack für die Mini-Serie Chernobyl inszenieren. Ein Highlight, für das man auch manch düstere Aussicht in Kauf nimmt. (Amira Ben Saoud, 5.3.2020)