Noch ist Österreich von einer epidemischen Verbreitung des neuartigen Coronavirus weit entfernt.

Foto: Getty Images/istockphoto.com

Wien – Zur Überwachung des neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 in Österreich kommt ein Spezial-System zum Einsatz, das eigentlich für die Beobachtung der Influenzasituation ins Leben gerufen worden wurde. Dabei wird Patienten mit akuten grippalen Infekten stichprobenartig Nasen-Rachen-Sekret entnommen und dann auf Viren untersucht. Bislang wurde damit noch kein Infektionsfall mit dem neuen Coronavirus detektiert.

Das System wurde nach Angaben der AGES in der Saison 1992/93 etabliert: Die virologische Überwachung erfolgt durch das virologische Sentinelsystem DINÖ (Diagnostisches Influenza Netzwerk Österreich), koordiniert vom Nationalen Referenzlabor für Influenzaviren am Zentrum für Virologie an der MedUni Wien. 49 Meldeärzte senden wöchentlich Nasen-Rachen-Abstriche von mutmaßlichen Grippepatienten zur Untersuchung auf Influenza an das Nationale Referenzlabor. "Seit 24. Februar testen wir auch auf das neue Coronavirus", sagt die Leiterin Monika Redlberger-Fritz von der MedUni-Wien.

Epidemische Verbreitung abschätzen

Mit den Stichproben kann die Verbreitung von Influenza – und jetzt auch von Covid-19 – in der Bevölkerung ziemlich genau eingeschätzt werden. Vor allem sieht man, ob ein Virus sporadisch oder schon epidemisch verbreitet ist. Bei Influenza müssen für eine epidemische Verbreitung drei von fünf bestimmten Kriterien erfüllt sein. So müssen etwa mehr als 50 Prozent der Proben betroffen sein und ein signifikanter Anstieg an Fällen vorliegen. Für das neue Coronavirus gibt es noch eine keine spezifischen Kriterien.

Bisher ist von einer epidemischen Verbreitung in Österreich noch keine Rede. Alle 42 Fälle in Österreich haben sich entweder im Ausland infiziert oder waren von einer Infektionskette betroffen, die eine aus dem Ausland kommende Person in Gang gesetzt hat. (APA, 6.3.2020)