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Elizabeth Warren steigt aus dem demokratischen Rennen aus.

Foto: AP/Patrick Semansky

Washington – US-Senatorin Elizabeth Warren steigt aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten aus. Das teilte Warren am Donnerstag in einer Stellungnahme an ihre Unterstützer und Mitarbeiter mit. Man habe das gemeinsame Ziel nicht erreicht, räumte sie ein. Doch der Kampf um mehr Gerechtigkeit im Land gehe weiter.

Die 70-Jährige hatte zwischenzeitlich als eine der chancenreichsten Anwärterinnen gegolten. Der Super Tuesday war allerdings enttäuschend für die linksgerichtete Politikerin ausgegangen: Selbst in ihrem Heimatbundesstaat Massachusetts landete Warren am wichtigsten Vorwahltag der Demokraten nur auf Platz drei.

Das Rennen bei den Demokraten ist damit zu einem Zweikampf zwischen Bernie Sanders und Joe Biden geworden. Die beiden hatten die Siege am Superwahltag, mit Abstimmungen in 14 Bundesstaaten, unter sich aufgeteilt. Biden gewann in zehn Bundesstaaten, Sanders in seinem Heimatstaat Vermont, in Colorado und Utah. Auch im wichtigen Staat Kalifornien lag er nach Auszählung von 87 Prozent der Stimmen vorne. Dort wurde offiziell jedoch noch kein Sieger ausgerufen. Es gibt zwar noch eine andere interne Bewerberin, die Kongressabgeordnete Tulsi Gabbard. Sie hat allerdings keinerlei Chancen auf eine Nominierung.

Das Feld lichtet sich

Sanders versuchte bereits nach Warrens schlechtem Abschneiden am Super Tuesday, sich deren Unterstützung zu sichern. Die frühere Jus-Professorin vertritt ähnliche Positionen wie Sanders: Sie warb im Wahlkampf für eine gesetzliche Krankenversicherung für alle sowie für höhere Steuern für Reiche. Warren hatte sich zudem den Kampf gegen die Korruption auf die Fahnen geschrieben und wollte die Macht von Großkonzernen beschneiden. Auch Biden hat sich Medienberichten zufolge um eine Empfehlung von Warren bemüht.

Warren hat sich nach ihrem Ausstieg aus dem Rennen zunächst nicht für einen der verbleibenden Bewerber ausgesprochen. Die Senatorin sagte am Donnerstag, sie müsse über diese Frage noch etwas nachdenken

Warrens Ausstieg spielt dennoch wohl eher Sanders in die Hände, der wie sie eine klar linke Agenda vertritt und somit um die gleiche Anhängerschaft buhlt. Bidens direkte Konkurrenten aus dem moderaten Teil der Partei – Ex-Bürgermeister Pete Buttigieg, Senatorin Amy Klobuchar und der schwerreiche frühere New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg – hatten sich bereits zuvor aus dem Rennen verabschiedet und sich für Biden als Präsidentschaftskandidaten ausgesprochen.

Nach seinem Siegeszug am Super Tuesday untermauert eine Reuters-Umfrage die wiedergekehrte Beliebtheit von Biden bei den Wählern seiner Partei. In der am Mittwoch und Donnerstag erstellten Erhebung geben 55 Prozent der Befragten an, Biden im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten zu unterstützen, wenn als Alternative nur Sanders zur Verfügung stünde.

Die nächsten Vorwahlen stehen am 10. März in Idaho, Michigan, Mississippi, Missouri, North Dakota und Washington an. Ein weiterer größerer Abstimmungstag folgt am 17. März mit Vorwahlen in Arizona, Florida, Illinois und Ohio. Die Vorwahlen ziehen sich insgesamt noch bis in den Juni hin. Im Sommer stehen dann die Nominierungsparteitage an, bei denen die Demokraten und die Republikaner ihre Präsidentschaftskandidaten offiziell küren. Die Demokraten tagen im Juli, die Republikaner im August. (red, Reuters, APA, 5.3.2020)