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Anthony Levandowski muss 179 Millionen US-Dollar an Google zahlen.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/JUSTIN SULL

Geht es um große Geldstrafen gehört Google üblicherweise zu denen, die sie zahlen müssen. Nun soll das Unternehmen aber einen ziemlich signifikanten Betrag erhalten – und den noch dazu von einer Privatperson.

Saftige Strafe

Anthony Levandowski muss 179 Millionen US-Dollar Strafe an Google zahlen, berichtet die New York Times. Der Softwareentwickler gilt als einer der Pioniere von selbstfahrenden Autos, und war in diesem Feld zunächst bei Google beziehungsweise dessen Schwesterunternehmen Waymo und dann bei Uber tätig. Genau dieser Übergang ist es auch, der Levandowski nun teuer zu stehen bekommt. Soll er doch entgegen einer Abmachung mit Google später mehrere Mitarbeiter abgeworben und auch geheime Dokumente mitgenommen haben, um die Entwicklung von selbstfahrenden Systemen bei Uber zu beschleunigen.

Als eine Reaktion auf den aktuellen Schiedsspruch hat Levandowski nun Insolvenzschutz angemeldet, da seine Vermögen nach eigenen Angaben die 100 Millionen US-Dollar nicht übersteige. Aus dem Verfahren ist bekannt, dass Google dem Entwickler einst einen Bonus in der Höhe von 120 Millionen Dollar ausgezahlt hat.

Offene Fragen

Unklar ist dabei allerdings, ob Levandowski überhaupt privat zahlen muss, eventuell könnte die Strafe auch auf Uber abgewälzt werden. Hat ihm der Fahrtendienstleister doch in seinem Vertrag einen Klagsschutz zugesichert. Ob dieser hier greift, ist Inhalt eines weiteren derzeit laufenden Verfahrens.

Doch auch sonst ist die Angelegenheit für den Entwickler damit noch längst nicht abgeschlossen. Wurde er doch vergangenen August in 33 Fällen wegen Diebstahl und versuchtem Diebstahl von Firmengeheimnissen angeklagt. Der Grund: Kurz bevor er Google verlassen hat, soll er 14.000 geheime Dokumente über das Programme für selbstfahrende Autos gestohlen haben.

Vorgeschichte

Google und Uber sind in dieser Causa in der Vergangenheit ebenfalls bereits direkt aneinandergeraten. Der Rechtsstreit endet allerdings mit einer außergerichtlichen Einigung in deren Rahmen Uber Aktien im Wert von 245 Millionen US-Dollar an die Google-Schwester Waymo weiterreichte. (red, 05.03.2020)