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Die EU-Kommission überlegt, ob Plattformen mit Sanktionen belegt werden sollen, wenn sie illegale Inhalte nicht umgehend löschen.

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Die EU-Kommission will schärfere Maßnahmen gegen Hass und Hetze im Internet diskutieren. Mit den großen Plattformen wie Twitter und Facebook habe man sich bereits auf einen Verhaltenskodex zur schnellen Löschung von Hass-Posts verständigt. "Aber wir sind offen, mehr zu tun", sagte EU-Justizkommissar Didier Reynders am Donnerstag bei einem Besuch in Berlin. Möglicherweise seien auch Sanktionen für Plattformen nötig, die illegale Inhalte nicht umgehend löschten, sagte Reynders. Die Frage solle Ende des Monats in Brüssel diskutiert werden.

Runder Tisch

Im Justizministerium ist am Mittwoch der Auftakt zur Erarbeitung eines Maßnahmenpakets zum Thema "Hass im Netz" erfolgt. Justizministerium Alma Zadic (Grüne) lud rund 20 Expertinnen und Experten zu einem runden Tisch, um sich für in ihrem Ministerium bereits erarbeitete Vorschläge Inputs zu holen. Ergebnisse sollen bis zum Sommer vorliegen.

Die deutsche Regierung hatte im Februar beschlossen, dass soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter künftig bestimmte Posts nicht nur umgehend löschen, sondern auch dem Bundeskriminalamt melden müssen. Das umfasst etwa Neonazi-Propaganda, die Vorbereitung einer Terrortat und Gewaltdarstellungen, aber auch Mord- und Vergewaltigungsdrohungen sowie die Verbreitung von Aufnahmen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs. Der Bundestag muss der Neuregelung noch zustimmen. (APA, 6.3.2020)