Die Nachfrage nach Gesichtsmasken ist seit Anfang des Jahres aufgrund des Coronavirus explodiert. Im Netz hat das für eine Vielzahl an Memes gesorgt.

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Das Coronavirus hat eine globale Panik ausgelöst. Seine aktuelle Verbreitung hat aber auch offenbar zwei Lager geschaffen – jenes der stark verunsicherten Menschen, die über das Anschaffen von Lebensmittelvorräten, Desinfektionsmittel und Gesichtsmasken in größeren Mengen nachdenken, sowie jenes der Personen, die den Ausbruch mit einer Grippewelle gleichstellen.

Im Netz lässt sich vor allem im letzteren Lager eine besondere Art beobachten, mit der Epidemie umzugehen: Stichwort Memes und Witze über das Virus. Wie "Wired" berichtet, gibt es humoristische Inhalte zu dem Thema in so einer großen Menge, dass es kaum möglich ist, sie in Kategorien einzuteilen.

Memes

Bestimmte Produkte, die mit dem Virus assoziiert werden, sind Memes geworden – etwa Gesichtsmasken. Plötzlich basteln Nutzer aus den unerwartetsten Gegenständen eine Maske – etwa aus BHs oder Slipeinlagen. Wer es ernst meint und wer nicht, ist oft gar nicht so leicht zu unterscheiden.

Doch nicht nur lustig sind die Witze: So ernteten bekannte öffentliche Persönlichkeiten wie Prince William oder der Youtuber Pewdiepie reichlich Kritik für ihre Coronavirus-Witze. An einer US-Universität veranstalteten Studenten eine "Coronavirus-Party" inklusive Corona-Bier und Gesichtsmasken – und wurden nachträglich von der asiatisch-amerikanischen Studentenverbindung an der Hochschule gerügt.

Humor als Ventil

Im Gespräch mit "Wired" erklärt der Autor Paul Lewis, der ein Buch über Humor in Konfliktzeiten verfasst hat, dass die Memes eine natürliche Reaktion seien, um mit einer beängstigenden Situation umzugehen. Galgenhumor sei etwas normales. Daher würden die Witze auch von ironischem Fatalismus bis hin zu absurden Ideen und politischem Humor reichen. Schlecht sei das nicht, solange kein Rassismus oder dergleichen verbreitet wird.

Rassismus

Seit dem Ausbruch des Coronavirus sind Personen, die asiatisch aussehen, immer wieder mit Rassismus konfrontiert. Plötzlich wollen ihnen in den Öffis viele nicht zu nahe kommen, manche erzählen von leeren China-Restaurants, ängstlichen Bürgern und teilweise auch verbalen Angriffen. Daher sollten auch Beschwerden wie jene der Studentenverbindung ernst genommen werden – solange kein Hass auf Gruppierungen geschürt werde, sei ein solcher Humor aber natürlich und auch gut, so der Autor.

Verschwörungstheorien

Ebenfalls die Runde machen unterdessen Verschwörungstheorien – so schwören Internetpersönlichkeiten auf die vermeintliche Wirkung von Bleichmittel und ähnlichen, gänzlich auf wissenschaftliche Erkenntnisse verzichtenden Stoffen, um gegen das Virus vorzugehen. Hier ist für Nutzer vor allem eines angebracht: Skepsis. (red, 7.3.2020)