Norbert Hofer soll Landesparteichef der FPÖ Burgenland werden.

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FPÖ-Bundesparteichef Norbert Hofer soll ab morgen, Samstag, auch die Geschicke der Landespartei im Burgenland in die Hand nehmen. Das berichtete der ORF Burgenland am Donnerstag. Hofer wird beim Landesparteitag am Samstag in Neudörfl (Bezirk Mattersburg) als Kandidat zur Wahl des Landesparteiobmanns zur Verfügung stehen, soll aber auch Bundesparteiobmann bleiben. Nach der klaren Niederlage bei der Landtagswahl Ende Jänner sind die Freiheitlichen ins Trudeln gekommen – mit Norbert Hofer an der Spitze soll es wieder bergauf gehen.

Eigentlich wollte sich der momentan interimistische Landesparteiobmann Alexander Petschnig der Wahl zum Obmann stellen. Zuletzt zeichnete sich aber eine Kampfabstimmung zwischen ihm und dem einzigen Gegenkandidaten, dem ehemaligen FP-Landtagsabgeordneten Manfred Haidinger, ab. Eine solche will man bei der FPÖ-Burgenland offenbar vermeiden und hat deshalb Hofer gebeten, als Obmann einzuspringen.

Gegenspieler Doskozil

"Mit Hans Peter Doskozil als Landeshauptmann gibt es im Burgenland einen Gegenspieler als SPÖ-Obmann, der bundespolitisches Gewicht aufweist", sagte Petschnig und verwies darauf, dass kein Politiker im Burgenland je mehr Stimmen erreicht habe als Hofer bei den Bundespräsidentenwahlen. "Ich denke, dass er als Zugpferd die FPÖ Burgenland in eine erfolgreiche Zukunft führen wird", so Petschnig. Die Doppelfunktion Bundes- und Landesparteichef hätten auch schon Jörg Haider und Heinz-Christian Strache praktiziert.

Bei der Landtagswahl im Burgenland Ende Jänner kandidierte Hofer nur auf dem letzten Listenplatz, erhielt aber 902 Vorzugsstimmen. Das ihm zustehende Mandat nahm er damals aber nicht an und schloss auch aus, Landesparteichef zu werden. "Norbert Hofer hat als Bundesparteiobmann die Verantwortung übernommen, um zu sagen: ‚Ich möchte ein starkes Bundesland Burgenland haben und ich möchte nicht, dass es zwei Kandidaten gibt oder zwei Lager gibt, sondern ich möchte das alles vereinen‘", sagte FPÖ-Klubobmann Johann Tschürtz zum jetzigen Sinneswandel Hofers. (red, 6.3.2020)