Böhmermann zeigte auf, wie gefährlich "Coin Master" sein kann. Die zuständige Behörde BPjM sieht in dem umstrittenen Game allerdings kein Problem.

Foto: Screenshot/Gamestandard

Die umstrittene Glücksspiel-App Coin Master wird doch nicht indiziert. Die gab die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) bekannt. Das Mobile-Game rückte dank Satiriker Jan Böhmermann in den Fokus. Er zeigte in "Neo Magazin Royale" auf, wie gefährlich die App für junge Spieler sein kann. Coin Master wird im deutschsprachigen Raum intensiv von Influencern und Promis wie Dieter Bohlen, Pietro Lombardi und BibisBeautyPalace beworben.

NEO MAGAZIN ROYALE

Wie das Spiel funktioniert

Coin Master erfreut sich großer Popularität – dabei erinnern die Spielmechaniken des Games an Glücksspielfunktionen. So dreht man an einem digitalen Spielautomaten im Stile eines einarmigen Banditen, bis dreimal dasselbe Symbol erscheint und erhält dafür Münzen, die man für den weiteren Spielverlauf nutzen kann. Jedoch ist es pro Stunde nur fünfmal möglich, sie zu bedienen – weitere Versuche können aber entgeltlich erkauft werden. Zudem poppen immer wieder Rabatte für unterschiedlichste Mikrotransaktionespakete "zum Rabattpreis" auf.

Die Entscheidung der Behörde

Laut der deutschen Behörde gibt es aber trotzdem keinen Grund für eine Indizierung. Sie prüfte ob Games wie Coin Master, Coin Trip und Coin Kingdom die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten gefährde. Diesen Bestand sah die BPjM nicht erfüllt. So wurde angegeben, dass die Visualisierung der Spielautomaten Elemente aufweist, die sich von echten unterscheidet. Zudem gäbe es Alternativen zu den Coins laut der Behörde.

Umsatzstärkstes Mobile-Game

Coin Master und Co dürfen ihren Betrieb so ungestört weiterhin fortsetzen. Auch eine Einschränkung wird von der BPjM nicht vorgesehen. Das Mobile-Game zählt zu den beliebtesten Applikationen im deutschsprachigen Raum. Zugleich ist es auch das umsatzstärkste Spiel im deutschen Google-Play-Store. Dort soll es auch 50 Millionen Mal heruntergeladen worden sein und weist insgesamt 2,3 Millionen Wertungen auf. (dk, 6.3.2020)