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Die US-Justiz will Prinz Andrew als Zeugen in dem Missbrauchsskandal rund um den mittlerweile verstorbenen Millionär Jeffrey Epstein vernehmen.

Foto: REuters

London/Washington/New York – Der britische Prinz Andrew lässt sich im Missbrauchsskandal um den US-Multimillionär Jeffrey Epstein nach einem Medienbericht von einem Top-Anwaltsteam vertreten. Dazu gehöre die führende britische Expertin im Auslieferungsrecht, Clare Montgomery, schrieb die Zeitung "The Telegraph" am Samstag. Sie habe auch Chiles Ex-Diktator General Augusto Pinochet vertreten.

Montgomery arbeite in Andrews Fall zusammen mit dem Anwalt Gary Bloxsome, der britische Truppen gegen Vorwürfe von Kriegsverbrechen verteidigt habe, hieß es. Der Buckingham-Palast in London wollte den Bericht nicht kommentieren. Montgomery war nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Zeuge, nicht Angeklagter

Die US-Justiz will Andrew als Zeugen in dem Missbrauchsskandal vernehmen – er ist nicht angeklagt. Allerdings warf Staatsanwalt Geoffrey S. Berman dem Sohn von Königin Elizabeth II. vor, nicht mit den amerikanischen Ermittlern zusammenzuarbeiten.

Der Herzog von York hat sich inzwischen sehr zurückgezogen. Wegen des Missbrauchsskandals lässt der 60-Jährige seine royalen Aufgaben vorerst ruhen. Er war mit Epstein befreundet und Übernachtungsgast in dessen Anwesen in den USA und der Karibik gewesen.

Der US-Amerikaner hatte sich im Sommer 2019 im Gefängnis in New York das Leben genommen. Ihm wurde vorgeworfen, über Jahre hinweg Dutzende minderjährige Mädchen missbraucht und zur Prostitution gezwungen zu haben. Von den Machenschaften seines Freundes will Andrew aber nichts mitbekommen haben. Eines der Opfer, Virginia Giuffre, wirft ihm indes vor, er selbst habe sie drei Mal missbraucht. In zwei Fällen sei sie erst 17 Jahre alt gewesen. Andrew bestreitet das. (APA, 7.3.2020