Die meisten Erkrankungen gibt es derzeit in Wien und in Niederösterreich.

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Das Wichtigste in Kürze

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  • 112 bestätigte Fälle gibt es derzeit in Österreich.
  • Tirol führt am Dienstag Fieberkontrollen an der Grenze zu Italien ein. Wann Kärnten damit starten wird, ist noch nicht klar.
  • Eine Mitarbeiterin eines steirischen Krankenhauses ist infiziert. Alle Patienten und Kollegen, mit denen sie Kontakt hatte, wurden unter häusliche Quarantäne gestellt.
  • An einer Fachhochschule in Wien ist nach der Positivtestung einer Studentin eine Kohorte in häuslicher Absonderung.

In Österreich sind bisher 112 Personen positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Das berichtete das Gesundheitsministerium am Montag (Stand 8.00 Uhr). 4.734 Tests wurden bisher insgesamt durchgeführt.

Aufgeschlüsselt nach Bundesländern: In Niederösterreich gibt es bisher 36 Erkrankte, in Wien 33, in der Steiermark zehn, in Tirol und Oberösterreich je neun, in Salzburg acht, im Burgenland vier und in Vorarlberg zwei. In Kärnten gibt es bisher einen Corona-Patienten.

Kohorte einer Fachhochschule bleibt daheim

Unter den Betroffenen in Wien ist auch eine Studentin der Fachhochschule Wien der Wirtschaftskammer Wien (WKW). Sie wurde am Sonntag positiv auf Sars-CoV-2 getestet, wie ein Sprecher der FH bestätigt. Sie sei schon seit Mitte der vergangenen Woche zu Hause geblieben und weise nur leichte Symptome auf. Dass sie mit Studierenden und Lehrpersonal Kontakt hatte, könne jedoch nicht ausgeschlossen werden, heißt es.

Die Kohorte, also der Jahrgang dieser Studienrichtung, sowie eine Lehrkraft und andere Studierende, mit denen die betroffene Studentin Kontakt gehabt hatte, wurden informiert und in Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden angewiesen, daheim zu bleiben. Außerdem seien sie getestet worden, das Ergebnis stehe noch aus, so der Sprecher.

Dass Studierende eines ganzen Studiengangs in häusliche Absonderung kommen oder gar die gesamte FH gesperrt wird, schließt man derzeit aus. Eine der Lehrveranstaltungen wird nun jedoch für 14 Tage nicht stattfinden.

Fälle in Tirol und der Steiermark

Auch in Tirol gibt es einen neuen Fall. Ein 48-jähriger Innsbrucker wurde positiv getestet, teilte das Land mit. Der Innsbrucker hatte laut eigenen Angaben in den vergangenen Tagen Kontakt mit einem Arbeitskollegen aus Vorarlberg, der bereits zuvor positiv getestet worden war. Der Innsbrucker wurde umgehend isoliert.

Eine Mitarbeiterin des Landeskrankenhauses Hartberg ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Sie hatte Kontakt zu 23 Patienten, darunter zwölf Personen, die weiterhin stationär im LKH Hartberg versorgt würden. Elf Personen seien in häuslicher Absonderung. 34 Mitarbeiter, mit denen die Frau Kontakt hatte, müssen zwei Wochen lang in häuslicher Quarantäne verbringen.

Kontrollen an Grenze

Tirol startet am Dienstag mit Fieberkontrollen an der Grenze zu Italien. Wann Kärnten diese Maßnahmen umsetzen wird, ist noch nicht klar.

Polizei und Bundesheer stehen in permanenter Abstimmung. Einsatzszenarien und Mannschaftstärken werden ständig überprüft und evaluiert, sagten Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und Innenminister Karl Nehammer (beide ÖVP) bei einem gemeinsamen Auftritt Montagfrüh. Konkrete Zahlen zu den zur Verfügung stehenden Kräften nannten sie aber nicht.

Der Corona-Einsatz des Heeres hält sich derzeit noch in Grenzen, die Soldaten unterstützen die Hotlines der AGES und haben Schutzmasken verteilt. "Wir sind in allen maßgeblichen Gremien vertreten", sagte Verteidigungsministerin Tanner. Das Bundesheer prüfe unter anderem die Bereitstellung von Unterkünften und anderen Dinge, die im "Kriterienkatalog des Gesundheitsministeriums" vorgesehen seien.

Auch Tschechien hat mit Kontrollen von Einreisenden an den Grenzen zu Österreich und Deutschland begonnen. Seit Montag um 7.00 Uhr messen Feuerwehrleute mit Atemschutzmasken an zehn ausgewählten Grenzübergängen stichprobenartig die Körpertemperatur. Unterstützt werden sie dabei von Polizei und Zoll.

Anstieg in Deutschland

In Deutschland ist die Zahl der bestätigten Infektionen bis Montagfrüh auf 1.112 gestiegen. Allein in Nordrhein-Westfalen gab es bereits 484 Infektionen, wie aus den aktuellen Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorging. In Bayern wurden demnach inzwischen 256 Fälle bestätigt, in Baden-Württemberg steckten sich den offiziellen Zahlen zufolge bereits 199 Menschen an. (APA, red, 9.3.2020)