Natürlich brauchen wir unsere kalabresischen Promenadenmischlingshunde nicht, um ein Auto aufzuhübschen oder interessant zu machen, wie Kollege G. vermeint. Mit dem Energierückgewinnungssystem – Mildhybrid genannt – ist der Kia-Diesel auch so imposant. Denn nach den größeren Modellen wurde nun auch das kleinere Mischlings-SUV mit SCR-Abgasreinigungssystem und 48-Volt-Aggregat (unter dem Kofferraum) ausgestattet, es kombiniert so zwei Welten. Dieses Zusammenspiel von E- und Verbrennungsmotor reduziert den Kraftstoffverbrauch (und mit ihm CO2- und Stickoxidemissionen), minimiert allerdings auch den Gepäckraum.

"Tigernose" nennt Kia die Gestaltung des Kühlergrills. Der Sportage ist ein bisserl ein pummeliger Tiger, aber praktisch und geräumig.
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Den Vierbeinern ist das natürlich wurscht, sie profitieren von der stattlichen Größe, die der 1,6-Liter-Sportage inzwischen an den Tag legt. Platzprobleme gab es vorher schon keine auf der Rückbank, aber jetzt haben sogar zwei Personen Platz, ohne dass sich die Köter einschränken müssten.

Nicht so wirklich sparsam

So sportlich, wie der Name suggeriert, ist der 1,6-Liter-Diesel mit seinen 136 PS natürlich nicht, 1,7 Tonnen wollen schließlich bewegt werden. Eher ist der modernisierte Sportage in der vierten Generation dynamisch und wohlsaturiert. Das gilt insbesondere für den Preis, denn der beginnt zwar bei knapp 25.000 Euro, stellt aber lediglich ein Einstiegszuckerl dar. Die niederschwellige Elektrifizierung zur Verbesserung der Kraftstoffeffizienz ist extra zu ordern, sie sollte sich mit 750 Euro aber irgendwann amortisieren, wird dadurch doch ein bis zu acht Prozent reduzierter Dieselverbrauch in Aussicht gestellt. So richtig sparsam ist der Sportage damit allerdings auch nicht, die Sieben-Liter-Marke ist schnell erreicht – zumal die Start-Stopp-Automatik Anfahrschwächen verstärken dürfte, weshalb wir sie in dem von Kia zur Verfügung gestellten Testfahrzeug häufig deaktivierten, vor allem im Stadtverkehr.

Bei der Ausstattung lässt sich Kia wie üblich nicht lumpen, alles an Bord – inklusive Infotainments, für die verspielten Autofahrerherzen.
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Zur Wahl steht außerdem ein Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe statt des Sechs-Gang-Schaltgetriebes. Das Fahrwerk ist straffer ausgelegt, als die Familienkutsche sportlich ist, wobei Letzteres wohl auch den größern Rädern geschuldet ist. Aber mit 16-Zoll-Reifen würde der Sportage wahrscheinlich komisch aussehen.

Bei der Ausstattung lässt sich Kia wie üblich nicht lumpen, alles an Bord – inklusive Infotainments, für die verspielten Autofahrerherzen. (Luise Ungerboeck, 11.3.2020)