Auf dem chinesischen Videoportal BiliBili veröffentlichte DingTalk ein Video, das mit Hilfe von Cartoons um bessere App-Store Bewertungen bettelte.

Foto: DingTalk Video auf BiliBili, Screenshot: Redaktion

Schüler in Wuhan, dem Epizentrum des Coronavirus-Ausbruchs in China, mussten mit der App DingTalk von zu Hause aus am Unterricht teilnehmen und erhielten Hausaufgaben. Gerüchten zufolge entfernt Apple alle Apps mit einer Gesamtbewertung von einem Stern aus dem App-Store. Die Schüler in Wuhan, die wohl nicht ganz abgeneigt waren, den Unterricht sausen lassen zu können, bombardierten DingTalk mit schlechten Reviews, wie "The Verge" berichtete.

App bettelt um Gnade

Die Gesamtbewertung der App fiel über Nacht von den ursprünglichen 4,9 Sternen auf 1,4. Auf sozialen Medien bettelte die App mittels Videos und Postings um Gnade. "TechNode" übersetzte einzelne Zeilen des mit Cartoons vollgepackten Videos: "Ich weiß, dass ihr euch nicht so produktive Ferien gewünscht hattet" und "Bitte gebt mir keine Ein-Stern-Bewertungen mehr. Ich wurde für diesen Job ausgesucht und kann auch nicht viel dafür."

CEO würde ebenfalls niedrig bewerten

Als die Schüler ihren Ein-Stern-Protest starteten, kamen auch einige von älteren Nutzern stammende Fünf-Stern-Bewertungen hinzu. Sie sollen nicht sehr erfreut darüber gewesen sein, dass die Kinder versuchten, die Schule aussetzen zu lassen. Zumindest der DingTalk-CEO Chen Hang scheint die Kinder laut "TechNode" zu verstehen: "Wenn ich in ihrer Haut stecken würde und jeden Tag Onlineunterricht nehmen müsste, würde ich wohl selbst eine Ein-Stern-Bewertung abgeben."

Anscheinend reichen massig Ein-Stern Bewertungen nicht, um eine App aus dem App-Store entfernen zu lassen. DingTalk steht immer noch zum Download zur Verfügung. (emko, 11.03.2020)