In Corona-Zeiten wird vermehrt auf Home-Office gesetzt. Ein Blick auf Facebook muss trotzdem drinnen sein.

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Die Regierung hat die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus verschärft. Unter anderem empfiehlt sie Unternehmen, vermehrt auf Home-Office zu setzen, wenn dies der Arbeitsalltag erlaube. Aber wie arbeitet man am besten von zu Hause aus? BBC News hat dazu einige Tipps gesammelt.

VPN-Verbindung checken

Wer zu Hause arbeitet, sollte sich mit dem IT-System der Firma verbinden können. Viele Unternehmen setzen dafür auf eine VPN-Verbindung. Dieses virtuelle private Netzwerk existiert abgetrennt vom Internet und verschlüsselt die Verbindung vom Computer des Mitarbeiters zum IT-System der Firma. Damit soll es Hackern erschwert werden, an sensible Daten zu kommen.

Nutzer sollten daher sicherstellen, dass ihr Zugriff auf die VPN-Verbindung funktioniert, bevor sie Home-Office in Anspruch nehmen. Manche Provider erlauben womöglich keinen Zugriff darauf. Dann sei unter Umständen ein Upgrade oder ein mobiler Hotspot nötig.

Da die Arbeit im Home-Office die Chance auf physischen Diebstahl erhöht, empfiehlt Asher de Metz von der IT-Firma Sungard Availability Services gegenüber "Channel Futures", verschlüsselte Notebooks zu verwenden. Auch sollten allgemeine Sicherheitsstandards eingehalten werden – etwa eine Zweifaktor-Authentifizierung und limitierte Rechtevergaben je nach User.

Rechtliche Grundlage

Aber Achtung: Ob man überhaupt zur Heimarbeit verpflichtet werden kann, hängt laut Arbeiterkammer vom Arbeitsvertrag ab. Entweder enthalte dieser eine diesbezügliche Vereinbarung oder eine sogenannte Versetzungsklausel, wonach man einseitig an einen anderen als den ursprünglich vereinbarten Arbeitsort versetzt werden kann. In allen anderen Fällen müsse die Verlegung des Arbeitsortes zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber ausdrücklich vereinbart werden.

Auch die leitende Sekretärin des Gewerkschaftsbunds, Ingrid Reischl, wies darauf hin, dass es keinen Rechtsanspruch auf Home-Office gibt. Dies müsse zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer mittels Betriebsvereinbarungen oder mit Einzelvereinbarungen geregelt werden. Reischl appellierte an die Unternehmen, die Rahmenbedingungen zu klären.

Grundsätzlich begrüßte der ÖGB die Empfehlung der Regierung, nach Möglichkeit Home-Office zu betreiben. "Der ÖGB unterstützt jede Maßnahme, die dazu dient, die Verbreitung des Coronavirus zu verlangsamen."

Kommunikation

Aber zurück zur Arbeit: Auch die Kommunikation innerhalb der Firma darf in Home-Office-Zeiten freilich nicht zu kurz kommen. Ciscos Videokonferenztool Webex verzeichnet 22-mal so viele Zugriffe wie vor der Coronavirus-Krise. Für die Kommunikation eignen sich klassische Büromessengerdienste, etwa Slack oder Microsofts Teams.

Die Vollversion von Teams ist grundsätzlich kostenpflichtig. Microsoft hat jedoch in dieser Woche bekanntgegeben, für einen begrenzten Zeitraum den Zugang zu verschenken. Durch die weltweit kostenfreie Vergabe von Premium-Features von Microsoft Teams will man kleineren Firmen unter die Arme greifen, die meist nicht über die notwendigen Ressourcen für effektive Home-Office Arbeit verfügen. Mit der aktuellen Ankündigung gibt es nun vorübergehend die Vollversion für alle Nutzer. Denselben Schritt hat auch Google für Google G Suite durchgezogen.

Einstellungen

Bei Slack oder Teams sollte man unbedingt die Einstellungen anpassen. Denn daheim besteht umso mehr die Gefahr, dass man Freizeit und Arbeit miteinander vermengt. Deshalb kann man etwa bei Slack Ruhezeiten einstellen, wann man nicht gestört werden will. Grundsätzlich empfiehlt es sich, für die weitere Kommunikation verschlüsselte Dienste zu verwenden.

Die Kosten für das Home-Office können mit Open-Source-Software im Rahmen gehalten werden. Mit Libreoffice gibt es eine gute Office-Alternative, Gimp eignet sich für die Bildbearbeitung und Thunderbird für E-Mails.

Gegen Ablenkung

Wer Angst hat, sich allein daheim nicht auf die Arbeit konzentrieren zu können und sich zu leicht ablenken zu lassen, kann sich über die Firma Focusmate mit "Accountability Partnern" zusammenschließen. Dabei gestattet man einem Arbeiter eines anderen Unternehmens Zugang zur Webcam des eigenen Computers und vice versa. So kann man einander beobachten und "überwachen". Einzig dieser soziale Druck soll Prokrastinieren verhindern. Sanktionen fürs Aufstehen gibt es aber nicht. Einzig zu Beginn und zum Ende einer 50-minütigen Session darf man mit seinem Partner kommunizieren. Dazwischen soll man sich seinen Arbeitsaufgaben widmen. (red, 10.3.2020)

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