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US-Anwältin Gloria Allred, die ienige Epstein-Opfer vertritt, hat diesen Bus gemietet. Das Bild entstand vor dem Buckingham-Palast.

Foto: AP/Stefan Rousseau

Washington/New York/London – Prinz Andrew verweigert nach Angaben der Ermittler die Zusammenarbeit zur Aufklärung des Missbrauchsskandals um den US-Millionär Jeffrey Epstein. Trotz seiner Zusagen, bei den Ermittlungen der US-Bundespolizei FBI zu helfen, habe der 60-jährige Prinz "die Tür zu einer freiwilligen Zusammenarbeit komplett zugeschlagen", sagte der New Yorker Staatsanwalt Geoffrey Berman am Montag.

Er hatte dem zweitältesten Sohn der Queen bereits im Jänner "null Kooperation" vorgeworfen. Berman sagte, sein Büro prüfe nun "seine Optionen für das weitere Vorgehen". Welche Maßnahmen er ergreifen könnte, ließ er offen. Die New Yorker Staatsanwaltschaft ist für ihre unerschrockenen bis aggressiven Ermittlungen bekannt.

Tot im Gefängnis aufgefunden

Epstein soll über Jahre hinweg minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution gezwungen haben; wenige Wochen nach seiner Festnahme wurde der 66-Jährige im vergangenen August in einer New Yorker Gefängniszelle tot aufgefunden – nach Angaben der Gerichtsmedizin beging er Suizid.

Prinz Andrew, der mit dem Multimillionär befreundet war, wird vorgeworfen, 2001 Sex mit einer damals 17-Jährigen gehabt zu haben, die von Epstein dazu gezwungen worden sein soll. Er bestreitet die Vorwürfe und sagte im vergangenen Jahr öffentlich seine Kooperation mit den Ermittlern zu.

Nach heftiger Kritik an einem BBC-Interview im vergangenen November, in dem der Prinz seine Freundschaft mit Epstein verteidigte und keinerlei Mitgefühl mit den Opfern zeigte, legte Andrew alle öffentlichen Ämter als Royal nieder.

Prince Andrew im BBC-Interview.
BBC News

Die Ermittlungen zu dem Missbrauchsskandal laufen auch nach Epsteins Tod weiter. Dabei geht es um die Frage möglicher Gehilfen des Multimillionärs. (APA, AFP, 10.3.2020)