Protestaktion von Mitarbeitern bei der Übersiedlung der Ö1-Religion auf den Küniglberg Ende Jänner.

Foto: STANDARD, Hendrich

Im Jänner schon sind die Radio-Redakteure für Religion auf den Küniglberg gezogen, am Dienstag nun hat ORF-Chef Alexander Wrabetz auch offiziell festgelegt, wie sie dort organisiert sind und wem sie unterstehen. Unter Protest des Betriebsrats. Denn die Radioleute werden der Programmdirektorin des Fernsehens zugeteilt.

Damit werde "das Radio an das Fernsehen angehängt", erklärt Radio-Betriebsratschefin Gudrun Stindl gegenüber dem STANDARD. Zudem müssten Mitarbeiter der Onlineredaktion, angestellt in der ORF-Onlinetochterfirma, zu schlechteren Vertragsbedingungen in dem Ressort arbeiten.

"Nicht zu Ende gedacht"

Die "derzeit nicht notwendige" Organisationsanweisung des ORF-Chefs bestätige die schon langjährigen Befürchtungen der Radiomitarbeiterinnen und -mitarbeiter, dass das Radio beim Umzug ins ORF-Zentrum auf dem Küniglberg geschwächt würde, erklärt Stindl: "Sinnvoller wäre zum jetzigen Zeitpunkt ein multi-mediales Projekt gewesen, um symbiotisch voneinander zu lernen, als eine starre Organisationsanweisung zu erlassen, die dem Prozess mehr schadet als nützt." Die Anweisung sei "nicht zu Ende gedacht".

Die Organisationsanweisung trägt den Titel "Neustrukturierung Religion multimedial". Die Abteilung wird, rückwirkend zum 1. Jänner 2020, in "Religion und Ethik multimedial" umbenannt. Die multimediale "Zielstruktur" kommt laut Anweisung erst mit Anfang 2021 "finalisiert", heißt es in der Anweisung. Der Leiter ist "fachlich und disziplinär" Programmdirektorin Kathrin Zechner zugeordnet, sie ist bisher, soweit von außen erkennbar, für das Fernsehen zuständig.

Die neue Hauptabteilung "Religion und Ethik multimedial" wird Inhalte für TV, Radio und Online produzieren. Die Leitung wird ausgeschrieben. Mit der interimistischen Leitung wird die bisherige Leiterin der TV-Religion Barbara Krenn und mit ihrer Stellvertretung die bisherige Leiterin der Radio-Religion Doris Appel-Scolik betraut. (red, 10.3.2020)