Zum Glück gibt es viele Fotos von leeren Stadien.

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Wenn Fußball-Profis nun zu "Geisterspielen" antreten müssen, führt das nach Ansicht des Sportpsychologen Fabian Pels zu einem negativen Gefühl bei Spielern. "Man wird beim Einlaufen nicht bejubelt oder ausgepfiffen, es gibt keinen Rummel und keinen Lärm drumherum, und obwohl der gesamte Rahmen eines Bundesligaspiels gegeben ist, ist die Situation eine völlig neue", sagte der deutsche Experte.

Laut dem Wissenschafter von der Sporthochschule in Köln führe das dazu, dass Spieler teils aufgeregt oder verängstigt seien und gerade zu Beginn einer Partie nicht ihre volle Leistungsfähigkeit erreichten. Dass der Heimvorteil eines Teams wegfällt, weil es auf einmal ohne Unterstützung des Publikums auskommen muss, erwartet Pels dagegen nicht. Der Grund: Statistisch gesehen gebe es schlicht keinen Heimvorteil.

Frage der Kommunikation

"Wenn man sich angemessen auf das Spiel vorbereitet, kann man damit auch umgehen." So würden sich Teams ohne dem Zuschauerlärm ganz neue Möglichkeiten erschließen, um etwa über weitere Strecken zu kommunizieren. "Nur die bloße Tatsache, dass das Spiel jetzt vor leeren Zuschauerrängen stattfindet, heißt ja nicht, dass man plötzlich fußballerisch ein völlig anderes System spielt", erklärte Pels.

Wegen der Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus finden mehrere internationale Spiele in dieser Woche vor leeren Zuschauerrängen statt. So auch das Europa-League-Achtelfinalhinspiel des LASK am Donnerstagabend (18.55/live Puls 4) gegen Manchester United. (APA, 11.3.2020)